Kirchengemeinde in Salzgitter hilft gestrandeten Syrern
Auf einer Tafel hat die syrische Familie mit blauem Filzstift eine Abschiedsbotschaft in brüchigem Deutsch hinterlassen: „vilen Danke für ihr Helfe“. Zwei Räume im evangelischen Gemeindehaus der Friedenskirche in Salzgitter waren ein halbes Jahr ihr provisorisches Zuhause. Vor kurzem sind die Eltern mit ihren vier Kindern in eine Wohnung der Stadt gezogen.
Pfarrer Martin Schulz erinnert sich noch gut an den nasskalten Novembertag, als er das erste Mal von der Familie hörte. Die Syrer waren obdachlos in einer Beratungsstelle für Flüchtlinge gestrandet. Die vier kleinen Kinder waren alle krank und unterkühlt. „Es war eine humanitäre Notsituation“, sagt Schulz. Kurzerhand entschloss er sich, die Familie im Gemeindehaus unterzubringen.
Zusammen mit dem „Freundeskreis Flüchtlingshilfe“ der Gemeinde richtete er binnen weniger Tage im Obergeschoss die Zimmer her. In dem bisherigen Raum für Mutter-Kind-Gruppen entstand ein provisorisches Wohnzimmer. Schränke und Betten wurden aufgebaut und Gardinen angebracht. Auch eine Dusche wurde in das Gemeindehaus eingebaut. Ein eigener Briefkasten an der Haustür sorgte dafür, dass die Syrer keine Post von den Behörden verpassen.