Gesellschaftliche Veränderungen erfordern neue Modelle
Stark machen für das Leben. Das ist ein wichtiger Sinn von Konfirmation und Konfirmations-Vorbereitung in der Kirchengemeinde. Die Konfirmation hat in einer Lebensphase ihren Platz, in der Jugendliche oft nicht genau wissen, ob sie stark sind oder nur sein müssen. Die Konfirmanden haben in den Gemeinden die Gelegenheit, sich Wissen zu erarbeiten, um sich zu orientieren und eigene Positionen zu beziehen.
Genauso sollen sie in der Vorbereitungszeit auf die Konfirmation Gemeinschaft in der Gruppe erleben und Begleitung durch theologisch und seelsorgerlich geschulte Erwachsene erfahren, um ihre Persönlichkeit besser entdecken und ausbilden zu können. Schließlich sollen die Jugendlichen als Teil der christlichen Gemeinde ihren Platz finden, ausprobieren und eigene Formen dafür erarbeiten, was Generationen von Christen schon vor ihnen getan haben: Christlicher Glaube macht stark!
Die erneute bundesweite Umfrage unter mehr als 10 000 Konfis in allen Landeskirchen bestätigt die große Beteiligung von über 90 Prozent aller getauften Evangelischen. Im Osten und zunehmend auch in urbanen Zentren entscheiden sich allerdings deutlich weniger evangelische Familien für die Teilnahme ihrer Kinder an der Konfirmation und an der Konfirmandenarbeit. Besonders aus sozialen Brennpunkten werden große Abbrüche berichtet: Erste Gemeinden wagen daher Schritte zu einer gemeinsamen Konfirmationsfeier im Anschluss an den Gottesdienst nach Vorbild der großen Tauffeste.
Überraschend hoch ist laut bundesweiter Umfrage die positive Zustimmung der Jugendlichen zu christlichem Glauben und zur evangelischen Kirche. Das wird vor allem getragen durch die positive Haltung gegenüber den Hauptverantwortlichen in der Konfirmandenarbeit: 75 Prozent der Jugendlichen sind mit ihnen zufrieden. Konfirmandenarbeit ist Beziehungsarbeit und braucht ansprechbare Menschen vor Ort.