Lars-Torsten Nolte über 25 Jahre Tschernobylhilfe für Kinder
Wie ist die Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ aufgebaut worden?
Lars-Torsten Nolte: Die Arbeitsgemeinschaft gibt es seit 1994. Sie ist zu einem Zeitpunkt gegründet worden, als klar war, dass es mehr als eine einmalige Aktion sein wird. Mit der Gründung trug man der Tatsache Rechnung, dass die Tschernobyl-Hilfe in vielen Gemeinden ein fester Bestandteil der gemeindlichen Arbeit geworden ist.
Die Arbeitsgemeinschaft ist ein rechtlich unselbständiger Zusammenschluss der Kirchenkreise und Gemeinden, die sich an der Tschernobyl-Aktion der Landeskirche beteiligen. Alle Mitgliedskirchenkreise entsenden eine(n) Delegierte(n)in die Mitgliederversammlung, aus deren Mitte der ehrenamtliche Vorstand gewählt wird.
Was zeichnet die Initiative besonders aus?
Nolte: Zum einen, dass es inzwischen eine auf allen Ebenen (Gasteltern, Organisation, Programmgestaltung, Leitungskreis, Vorstand) fast ausschließlich ehrenamtlich durchgeführte Aktion ist, und zum anderen, dass es so viele Vernetzungen und Verbindungen in die örtliche und regionale Gemeinschaft gibt: Vereine, Feuerwehren, Kinder- und Jugendverbände und kirchliche Gruppen beteiligen sich am Aufenthaltsprogramm der Kinder, Einzelhändler stiften Schuhe, vor Ort wird das Geld gesammelt, um den Gästen ein interessantes Programm zu ermöglichen.
Wie ist die Kooperation mit anderen Hilfsprojekten für Tschernobyl-Opfer?
Nolte: Wir arbeiten seit langen Jahren gut mit der „Stiftung des Landes Niedersachsen – Kinder von Tschernobyl“ zusammen. Darüber hinaus tun wir das auch in Einzelfragen mit anderen Gruppen wie z. B. den „Freunden der Kinder von Tschernobyl Württemberg e. V.“. Allerdings nimmt die Zahl der anderen Initiativen jährlich ab.