Für Ukrainerinnen und Ukrainer ist wie für uns Deutsche Weihnachten auch ein Fest der Familie. Verwandte kommen zusammen. Zusätzlich wird der Toten gedacht. So wird an diesem Weihnachtsfest ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland in besonderer Weise schmerzlich bewusst, dass sie nicht mit der ganzen Familie zusammen feiern können, vielleicht auch, dass Verwandte aufgrund des russischen Einmarsches gestorben sind.

Die Orthodoxe Kirche der Ukraine und die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche feiern am 25. Dezember Weihnachten. Dieser Tag ist staatlicher Feiertag. Die orthodoxen Christinnen und Christen, die sich noch am julianischen Kalender orientieren, feiern am 7. Januar Weihachten. Dieser Tag ist aber kein staatlicher Feiertag mehr.

Zwar hat in der Orthodoxie das Osterfest als Fest der Auferstehung den höchsten Stellenwert; aber auch Weihnachten ist eines der Hochfeste im orthodoxen Kirchenjahr.

Das Weihnachtsfest, bei dem wir feiern, dass Gott in einem verletzlichen Kind Mensch wird, und bei dem wir schon den Blick vorauswerfen auf die Flucht der heiligen Familie vor den Schergen des König Herodes nach Ägypten, können Gemeinden zum Anlass, ukrainischen Geflüchteten in ihrem Bereich die Möglichkeit zu bieten, Weihnachten zu feiern. Dies kann, wie bei der geistlichen Begleitung der ukrainischen Geflüchteten generell, auf dreifache Weise geschehen:

  • ihnen die Kirche öffnen, so dass sie in einem sakralen Raum zum Weihnachtfest vor Gott treten können,
  • auf eine passende orthodoxe Gemeinde in der Nähe verweisen, so dass sie dort an einem Weihnachtsgottesdienst teilnehmen können,
  • die Weihnachtgottesdienste so gestalten, dass christliche Geflüchtete aus der Ukraine sich willkommen fühlen können (weitere Informationen).

Spezielle Informationen dazu, wie Weihnachten in der Ukraine gefeiert wird, und damit auch Anregungen für die Feier der Weihnacht gemeinsam mit ukrainischen Geflüchteten finden Sie hier.

Stille Nacht, heilige Nacht – in Deutsch und Ukrainisch