Das Evangelische Gesangbuch (EG) verbindet alle Gemeinden in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Neben diesem Standardwerk des evangelischen Kirchengesangs gibt es viele weitere christliche Liederbücher.

Ohne Lieder hätten sich Martin Luthers reformatorische Gedanken nicht so unter den Leuten verbreiten lassen. Die Vielfalt unserer Gottesdienste würde es ohne Lieder und Musik nicht geben. Bereits 1524 erschienen die ersten charakteristischen Liederbücher. „Wer singt, betet doppelt“ – dieser Satz wird sowohl dem Kirchenvater Augustinus als auch Luther zugeschrieben.

Die EKD schaffte 1950 erstmals ein Einheitsgesangbuch mit unterschiedlichen Regionalanhängen – wir verwenden die Ausgabe Niedersachsen-Bremen. Die neuen Musikbewegungen der 60er Jahre, das katholische Gotteslob von 1975 (ebenfalls ein Einheitsgesangbuch), ökumenische Weiterarbeit und viele theologische Gespräche führten zu dem jetzt vertrauten Evangelischen Gesangbuch, das zwischen 1993 und 1996 in allen Evangelisches Landeskirchen in Deutschland und zum Teil in den deutschsprachigen Gemeinden im europäischen Ausland eingeführt wurde.

Mehrere 1.000 neue Lieder in den vergangenen 30 Jahren, viele davon in den Kirchentagsliederheften erschienen, dazu die vielen neuen technischen Selbstverständlichkeiten führten nicht nur 2013 zur Einführung eines neuen Gotteslobs auf katholischer Seite, sondern regten auch die evangelische Diskussion an. Der Rat der EKD hat in Zusammenarbeit mit allen evangelischen Landeskirchen im Reformationsjubiläumsjahr 2017 entschieden, dass das Evangelische Gesangbuch aus den 90er-Jahren gemeinsam überarbeitet werden soll. Diese Überarbeitung hat mit der Berufung einer Steuerungsgruppe und einer Gesangbuchkommission im Frühjahr 2020 begonnen. Die meisten Gesangbuchprozesse im vorigen Jahrhundert haben zehn und mehr Jahre gedauert.

Zusätzlich zum Evangelischen Gesangbuch gibt es seit 2018 als offizielles Beiheft der Landeskirche Hannovers das Liederbuch freiTöne, das die EKD gemeinsam mit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag erarbeitet hat. Es bietet Lieder aus allen Teilen der Welt und für alle Lebenslagen: Lieder der Sehnsucht und der Hoffnung, des Schmerzes und des Trostes.