Die Bibel ist Grund und Quelle des christlichen Glaubens, und zwar in allen christlichen Kirchen. Sie besteht aus dem Alten Testament mit 39 und dem Neuen Testament mit 27 einzelnen Schriften. Die Bibel enthält vom Schöpfungsbericht bis zur Apokalypse des Johannes alle Geschichten, Gleichnisse, Prophezeiungen, Briefe, Berichte, Anweisungen, Psalmen, Gebete, Gebote und Erzählungen, die den christlichen Glauben in seiner Gesamtheit darstellen. Die Bibel ist eine Bibliothek. Ihre Bücher und Texte inspirieren, geben Kraft und stiften Identität – seit der Antike bis in die Gegenwart.

Der erste Teil der Bibel – in der christlichen Tradition das Alte oder Erste Testament genannt – ist die Bibel des Judentums. Aus ihr wird jeden Schabbat im Gottesdienst in der Synagoge gelesen. Die jüdische und christliche Religion teilen sich diese Sammlung heiliger Schriften. Daher gibt es viele Gemeinsamkeiten von Judentum und Christentum.

Es gibt mehr als 30 Bibelübersetzungen ins Deutsche. In den lutherischen Kirchen wird nach wie vor die Lutherbibel geschätzt und im Gottesdienst verwendet. Mit der Übersetzung der Bibel aus den biblischen Ursprachen Hebräisch und Griechisch hat der Reformator Martin Luther um 1530 die Textfassung geschrieben, die heute in der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in der revidierten Fassung von 2017 immer noch verwendet wird.

Die Bibel ist für uns eine „heilige Schrift“, weil wir davon ausgehen, dass sich in ihren Texten und Geschichten Erfahrungen mit dem heiligen Gott widerspiegeln. Diese Erfahrungen sind so vielfältig und verschieden wie die Menschen, die sie gemacht haben und davon erzählen. Deshalb ist in der Bibel kein einheitliches Gottesbild, sondern eine große Vielfalt von Gottesbildern und -vorstellungen zu finden, die wie bei einem Mosaik erst in ihrer Gesamtheit ein vollständiges Bild ergeben.