Startseite Archiv Tagesthema vom 03. Dezember 2015

Nicht ohne Religiöse Bildung

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Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Bedeutung religiöser Bildung für das friedliche Miteinander betont. Religionsunterricht an den Schulen trage dazu bei, einen kritischen Umgang mit der eigenen Religion zu erlernen, sagte Meister in Hannover bei einem Bildungsforum der evangelischen Landeskirche unter dem Motto „Hilfe, meine Schüler sind religiös. Wie viel Religion verträgt die Schule?“. Zu der Veranstaltung im Hannover Congress Centrum waren rund 700 Lehrer, Referendare und Lehramtsstudenten gekommen.  

Gerade im Islam gebe es bei der religiösen Selbstreflexion Nachholbedarf, kritisierte der palästinensisch-israelische Psychologe und Autor Ahmad Mansour in der Diskussion zum Thema „Religionen und die Frage nach Gewalt“.

Deshalb sei es umso wichtiger, einen Islamunterricht an den Schulen anzubieten, der den Koran kritisch behandle, jugendliche Muslime zum Nachdenken anrege und Zweifel zulasse. Hier seien die islamischen Verbände, aber im interreligiösen Dialog auch die Kirchen gefragt.  

Es gebe viele Jugendliche in Deutschland, die anfällig für einfache Weltbilder seien. „Solange wir die nicht erreichen, haben Salafisten und Radikale ein einfaches Spiel, sie anders zu beeinflussen“, sagte der Islamismusexperte Mansour. Wer denke, der Islamismus und die Gewalt im Namen der Religion könnte mit Kampfeinsätzen in Syrien überwunden werden, habe nichts verstanden.

epd

Wieviel Religion verträgt Schule?

Über ein Jahr vorher begann die Arbeit an dem alle zwei Jahre auf Lehrkräfte ausgerichteten Bildungsforum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Der Grundgedanke „Religion braucht Bildung – Bildung braucht Religion“ erfährt jedes Jahr je nach Zielgruppe eine andere Zuspitzung. Im Jahr 2015 soll es um die Stärkung interreligiöser Kompetenz gehen, um den Dialog der unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen. Auch und gerade Schule ist ein Ort der Begegnung, an dem Wissen über die jeweils anderen Religionen erworben, Toleranz geübt und gemeinsames Leben und Handeln erfahren werden kann.