Fahnen vor der Marktkirche Hannover

Bild: Jens Schulze

Konföderation

Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen

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Die Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Grafik: epd-Grafik

Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen entstand 1971. Zu ihr gehören die vier evangelisch-lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer. Die fünf Kirchen haben sich zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber dem Land Niedersachsen gemeinsam zu vertreten und Gemeinschaftsaufgaben wahrzunehmen - um die aufgaben des Loccumer Vetrags gemeinsam zu erfüllen.

Bis 2014 hat die Konföderation eine Synode mit einer Amtszeit von sechs Jahren, in der die Mitgliedskirchen entsprechend ihrer Größe mit insgesamt 48 Kirchenparlamentariern vertreten gewesen sind.

Mit dem im März 2014 unterzeichneten Konföderationsvertrag wurde die gesetzgebende Aufgabe der Konföderationssynode an die Landessynode zurück gegeben.

40 Jahre Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen

Weiterhin gehört der Rat der Konföderation, zu dem unter anderen die leitendenTheologen der Mitgliedskirchen gehören, und eine Geschäftsstelle in Hannover zu den Einrichtungen und Gremien der Konföderation. Vorsitzender ist zurzeit der hannoversche Landesbischof Ralf Meister.

Zu den Einrichtungen der Konföderation gehören die Evangelische Erwachsenenbildung, der Kirchliche Dienst in Polizei und Zoll, der Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) und der Verband Evangelischer Publizistik Niedersachsen-Bremen, in dem auch die Bremische Evangelische Kirche Mitglied ist. Ein Beauftragter vertritt die Konföderation beim Landtag und in Schulangelegenheiten.

Verschlankte Kirchen-Konföderation in Niedersachsen besiegelt

Die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen schaffen ihr gemeinsames Parlament ab. Die Konföderationssynode soll ab 2015 ersatzlos wegfallen. Die Bischöfe der einzelnen Kirchen unterzeichneten am Sonnabend in Hannover nach fünfjährigen Beratungen einen neuen Konföderationsvertrag. Damit ist die Idee einer landesweiten gemeinsamen Kirche vorerst gescheitert.

Gleichzeitig beschlossen die Kirchenparlamentarier bei ihrer voraussichtlich letzten Tagung, weiter im Gespräch zu bleiben. In einem Urantrag werden die Synoden der Einzelkirchen gebeten, über Möglichkeiten zur weiteren Zusammenarbeit zu beraten. Damit soll auf Wunsch der Synodalen auch künftig eine wirkungsvolle landesweite Arbeit gefördert werden.

Die Einzelkirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Schaumburg-Lippe sowie der Evangelisch-reformierte Kirche hatten sich 1971 zur Konföderation zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber dem Land Niedersachsen gemeinsam zu vertreten und Gemeinschaftsaufgaben wahrzunehmen. Die Kirchen repräsentieren zusammen knapp 3,8 Millionen Protestanten zwischen Hann. Münden und Cuxhaven. Davon gehören rund drei Viertel zur hannoverschen Landeskirche.

Die hannoversche Synode hatte lange darauf gehofft, dass sich die fünf Landeskirchen zu einer „Evangelischen Kirche in Niedersachsen“ zusammenschließen. Dieses Modell scheiterte jedoch am Widerstand der vier kleineren Kirchen. Kritiker vor allem aus der hannoverschen Landeskirche hatten immer wieder einen zu hohen Abstimmungsbedarf zwischen den Kirchen bemängelt. Zudem seien in der Synode der Konföderation kaum echte Debatten geführt worden.

Der neue Vertrag sieht zahlreiche Vereinfachungen bei der Gesetzgebung vor. Zudem soll der zehnköpfige Rat der Konföderation gestärkt werden. Bei der Zusammenarbeit der Kirchen sollen künftig auch Zwischenschritte möglich sein. In neun Jahren werden die Reformen ausgewertet.

epd, 8. März 2014