Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg), betont anlässlich des Jahrestags des Terrorangriffs der Hamas auf Israel seine Solidarität mit den Menschen in Israel und Palästina:
„Der terroristische Anschlag der islamistischen Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung hat unendliches Leid über viele Menschen gebracht. Über 1.200 Menschen sind ermordet worden, es gab Vergewaltigungen und Verschleppungen. Dieser Angriff war und ist durch nichts zu rechtfertigen. Über 100 Menschen sind als Geiseln noch immer in der Gewalt der Hamas – ihre Freilassung ist eine der Grundvoraussetzungen für einen möglichen Frieden.
Das Existenzrecht Israels und sein Selbstverteidigungsrecht dürfen niemals in Frage gestellt werden. Doch wir sehen auch, dass die militärischen Auseinandersetzungen, die der Terrorangriff verursacht hat, Leid und Tod über Zehntausende Menschen in Israel, Gaza, dem Westjordanland und dem Libanon gebracht haben. Gerade sehen wir mit großem Erschrecken, dass sich die Situation in dramatischer Weise zugespitzt hat. Die Gefahr eines flächendeckenden Krieges im Nahen Osten ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ein Ende der Gewaltspirale erscheint gerade nur sehr schwer vorstellbar.
Und dennoch ist auch nach dem zweiten großen Raketenangriff des Iran auf Israel ein Waffenstillstand im Nahen Osten der einzige Weg, um das Leiden auf allen Seiten zu beenden und die Voraussetzung zu schaffen für friedenssichernde Strukturen im Nahen Osten.
Alle Verantwortlichen in Israel, Palästina, im Libanon und im Iran müssen ernsthafte Gespräche führen, um das dauerhafte Schweigen der Waffen vorzubereiten.
Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. (Jesaja 2,4)
Die Worte aus der hebräischen Bibel beschreiben eine Hoffnung, an der wir festhalten und für die wir beten. In Andachten und Friedensgebeten werden Menschen das in den kommenden Tagen überall in Niedersachsen tun und dafür bin ich sehr dankbar. So setzen wir Zeichen für Frieden und Verständigung. Und gleichzeitig verurteilen wir auch entschieden jede Form von Antisemitismus, der seit dem 7. Oktober 2023 weltweit und leider auch bei uns wieder um sich greift. Als evangelische Kirchen in Niedersachsen steht für uns fest: Antisemitismus ist Gotteslästerung.“
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Hannover, den 2. Oktober 2024
Pressestelle der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen
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