Der Sprengel Hannover baut seine musikalische Nachwuchsförderung aus. Mit dem neuen „Kirchenmusik-Stipendium“ werden neben Orgelschüler*innen erstmalig auch Talente ausgezeichnet, die im Bereich der gottesdienstlichen Popularmusik oder in kirchlichen Chören und Posaunenchören aktiv sind. „Die musikalische Landschaft unserer Kirche ist vielfältiger und bunter geworden. Wir wollen unsere Traditionen pflegen, aber ebenso kreative Aufbrüche ermöglichen. Musik ist eine Kraft, die den Glauben trägt und inspiriert. Daher braucht es gut ausgebildeten Nachwuchs“, sagte Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr.
Fortan stehen 15 statt 10 Stipendienplätze zur Verfügung. Die Fördersumme wurde von 450 Euro auf maximal 650 Euro angehoben und soll der Finanzierung von Unterricht, Notenmaterial oder Fortbildungen dienen. Die jeweilige Höhe richtet sich nach den tatsächlich anfallenden Kosten.
„Wir wollen stärker auf die individuelle Ausbildungssituation eingehen“, erläutert der hannoversche Kirchenmusikdirektor Lothar Mohn, der das neue Konzept mitentwickelt hat. Bis ein Orgelschüler mit der
sogenannten D-Prüfung zur Begleitung von Gottesdiensten befähigt ist, braucht es nach Mohns Einschätzung etwa zwei Jahre Unterricht.
So kämen schnell Kosten von mehreren Hundert Euro zusammen. Dagegen sei ein Fortbildungswochenende für Chorsänger natürlich
deutlich günstiger. „Wir möchten keinen mehr ausschließen, sondern schlicht und einfach dort fördern, wo Leidenschaft, Neugierde und ernsthaftes Interesse für die Kirchenmusik erkennbar ist“, ergänzt Mohn.
Unter dem Titel „Orgelstipendium“ hat der Sprengel Hannover von 2011 bis 2018 rund 70 Nachwuchsorganisten ausgezeichnet, was einer Gesamtfördersumme von mehr als 30.000 Euro entspricht. Der evan-
gelisch-lutherische Sprengel Hannover ist die in neun Kirchenkreise
gegliederte Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit rund 510.000 Kirchenmitgliedern.