Bis zu vier Delegierte sowie je eine berufliche Person aus jedem Kirchenkreis und den Verbänden eigener Prägung trafen sich im Evangelischen Jugendhof Sachsenhain. In insgesamt 13 Workshops näherten sich die Teilnehmenden dem Thema aus ganz unterschiedlichen Richtungen: u.a. Klimagerechtigkeit, zivile Krisenprävention, Cyberpeace oder Rohstoffe im Handy spielten eine wichtige Rolle. Viele Expert*innen, darunter ein Bundestagsabgeordneter, der Friedenspastor und eine Vertreterin muslimischer Jugendverbandsarbeit waren eingeladen und gekommen, um mit Jugendlichen über ihre Fragen zum Thema zu sprechen. Schnell zeigte sich, dass Frieden an vielen Stellen das tägliche Leben von Jugendlichen berührt. Daraus will die Evangelische Jugend jetzt Konsequenzen ziehen. Jede Workshopgruppe hat zu ihrem Thema wichtige Aspekte und praktische Aktionsmöglichkeiten herausgearbeitet – immer mit Blick darauf, was direkt vor Ort umgesetzt werden kann. So wollen sie beispielsweise zukünftig in ihren Gemeinden und Kirchenkreisen beim Kauf von Elektronik auf Recyclebarkeit, Reparierbarkeit und faire Produktionsbedingungen achten.

Die Vollversammlung hatte als Plenum zu den Themenfeldern Nachhaltigkeit, Musikalische Gestaltung, Spiritualität und Großveranstaltungen 35 Empfehlungen und acht Beschlüsse abgestimmt, die alle im Laufe der Tagung erarbeitet wurden. Zu Nachhaltigkeit lag eine Fülle von Empfehlungen vor, die von einer Gruppe weiter bearbeitet werden und zu einem neuen Standard Evangelischer Jugend für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Landeskirche führen sollen.
So wie die gesamte Vollversammlung von verschiedenen Gruppen junger Menschen aus der Landesjugendkammer heraus vorbereitet wurde, werden auch die entstandenen Ideen und Vorschläge in der Landesjugendkammer weiter bearbeitet. Ziel ist es, daraus Positionen der Evangelischen Jugend abzuleiten, die sich alle Gemeinden für ihre Jugendarbeit zu eigen machen sollten. „Die Vollversammlung war ein erster Schritt und gab uns alltagstaugliche Tipps für den Frieden. Jetzt wollen wir konkrete Forderungen an die Kirche und die Politik daraus ableiten“, sagte Rebecca Lühmann, Vorsitzende der Landesjugendkammer. Ein wichtiger Bereich wird auch Klimagerechtigkeit sein. „Wenn wir von Frieden sprechen, dann gehören Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung automatisch dazu“, erklärte Landesjugendpastorin Cornelia Dassler. „Salzig bleiben“ – dieses Motto entspricht der Brisanz der Frage nach Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Es dokumentiert das wachsende politische Engagement der Jugend angesichts der Herausforderung durch Krieg und Terror, Klimawandel und Umweltzerstörung und sozialer weltweiter Ungerechtigkeit.