Von Groß Lobke nach Sievershausen | 21 km
Start ist um 9 Uhr, St.-Andreas-Kirche, Groß Lobke. Zu den acht „Dauerpilgern“ und den vieren, die mehrere Tage mitgehen, kommen vier Tagespilger hinzu, sodass sich 16 Pilger zur Andacht mit Landessuper-
intendentin Petra Bahr vor der Kirche versammeln. Im Anschluss geht es über Feldwege zum Mittellandkanal. Im Blick immer das Kohlekraftwerk Mehrum. Es liegt still, da sich eine Kohleverstromung aktuell nicht rentiere. Vielleicht führt die Ökonomie doch zu sinnvollen ökologischen Entscheidungen? Von einer Stelle im freien Feld bietet sich ein Blick auf einen Windpark, das Kraftwerk und eine Biogasanlage. Was ergibt Sinn? Einfache Antworten sind nicht parat, die Gruppe hat Redebedarf. Am Abend gibt es viel zu erzählen.
Von Sievershausen nach Ehlershausen/Burgdorf | 27 km
Start ist um 9 Uhr, Kirche Sievers-
hausen. Die Gruppe begibt sich mit 19 Personen auf den längsten Streckenabschnitt. Sarah Vogel von der Arbeitsgemeinschaft evangelische Jugend in Niedersachsen, die den Pilgerweg mit organisiert hat, ist ab jetzt auch dabei und übernimmt den ersten Fahrdienst. Der Kindergarten lädt in seinen Garten zur Rast. Die Kinder staunen, als die Pilger sich mit einem Lied verabschieden. Sowieso wird Singen zum festen Bestandteil im Tagesablauf.
Über abwechslungsreiche Wege durch Feld und Wald geht es zum nächsten Hoffnungspunkt in Hänigsen, der „Kunstspirale“ im Dorftreff. Elisabeth Albers beschreibt: „Ein Treffpunkt für alle Generationen. Hier spürt man, wie Menschen mit viel Herz und Engagement etwas aufgebaut haben, was der Gemeinschaft dient.“
Mit Gisela Fähndrich ist eine gute Bekannte aus dem Antikriegshaus dazugekommen, die auf einen Schmerzpunkt in der Nähe hinweist. Im ehemaligen Kaliwerk Riedel mussten Zwangsarbeiter im Krieg in der Munitionsfabrik arbeiten. Viele kamen später bei einer Explosion ums Leben. Noch heute lagert Munition in den Stollen, und keiner weiß, was sie dort anrichtet.
Gespräche tun gut, aber auch das gemeinsame Schweigen, Singen und Beten. Man begibt sich zur Übernachtung vertrauensvoll in unbekannte Hände und Häuser.