
Bewerben konnten sich Kirchengemeinden, Kirchenkreise und kirchliche Institutionen, in denen ein „Begegnungsort des Friedens“ entsteht oder ausgebaut wird. Die Förderung der Friedensorte geht auf Beschlüsse der Landessynode der Evangelisch- lutherischen Landeskirche Hannovers zurück. Das Kirchenparlament hatte bei seiner Tagung in Osnabrück im November 2016 einstimmig das Wort der Landessynode „Auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens“ verabschiedet.
Darin schließt sich die Landeskirche dem friedensethischen Prozess „Kirche des gerechten Friedens“ an, in dem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), viele Landeskirchen, die Katholische Kirche und weitere Kirchen in der weltweiten Ökumene mitarbeiten.
Als Ziel wurde für die Landeskirche Hannovers formuliert, „Schritte zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in den Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen der Landeskirche zu verstärken und ins Zentrum des kirchlichen Bewusstseins und Handelns“ zu rücken. Die Landessynode regte außerdem an, in der Landeskirche „besondere Orte als geistliche und kommunikative Zentren für die Themen des gerechten Friedens zu stärken“. Im November 2017 verabschiedete die Landessynode ein Konzept für die Friedensorte, und es wurden 600.000 Euro für die Förderung bereitgestellt. Ottomar Fricke (Walsrode), Vorsitzender des Ausschusses, stellte in seinem Bericht seine persönliche Erfahrung bei verschiedenen Gedenkgottesdiensten und Friedensandachten der vergangenen Monate an den Anfang.
Er betonte, wie wichtig Orte und Anlässe zum Gedenken seien, gerade dann, wenn die Anlässe zeitlich weit weg zu liegen scheinen. Eine Sehnsucht, Frieden zu erleben und auszuprobieren, habe er bei diesen Gelegenheiten spüren können. Kirche habe dabei eine wichtige Funktion: Sie könne und müsse an Frieden erinnern, für ihn eintreten, und habe dazu eine besondere Chance.
Dabei sei es gut, dass neue Wege beschrieben würden. Die Friedensorte seien solche Orte, die Ideen und Impulse entwickeln. Sie arbeiteten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ansätzen, seien miteinander vernetzt und in der Landeskirche verteilt.
Ottomar Fricke bedankte sich, dass im Haushalt nochmals jeweils 300.000 Euro für diese Arbeit eingestellt wurden, und verwies auf die neue Website www.friedensorte.de, auf der die bislang sechs Friedensorte dargestellt und weitere Informationen abgerufen werden können. Eine Herausforderung bleibe, so Fricke, die Verankerung in den Kirchengemeinden und die Verstetigung der Arbeit. Er bat in diesem Zusammenhang um Unterstützung auf den jeweiligen Ebenen in den Kirchenkreisen und Gemeinden.
Für 2019 und 2020 sind inzwischen je 300.000 Euro in den Haushalt für weitere Projekte eingestellt worden. Im Jahr 2019 sind bis 31. Juli Bewerbungen möglich. Infos: www.fonds-friedenswege.de Gefördert werden Einrichtungen, die Themen aus den Bereichen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung erarbeiten und exemplarisch darstellen.