Wir sagen Danke

Günter Dietzek (67), Einbeck

Warum ich in der Kirche bin ...

Stopp! Bin ich drin? Bin ich richtig drin? Diese Frage begleitet mich, seit ich vor ca. 25 Jahren nach 20jähriger Kirchenabstinenz (Die Kirche verhielt sich zum Vietnamkrieg unangemessen zweideutig!) wieder in die Kirche eingetreten bin. Sehr wohltuend erlebe ich in der Kirche die Gemeinschaft bei den verschiedensten Anlässen. Eine gefühlte Gemeinschaft im Geiste verbindet mich mit Menschen aus meinem näheren Umfeld, aber auch häufi g mit Menschen, die zufällig nahe sind. Diese Art Wertegemeinschaft im Geiste gibt mir Halt und das Gefühl als Individuum Teil von etwas Größerem zu sein. Vervollständigt wird dieses Gefühl durch Momente der praktischen Solidarität: das konkrete Eintreten für das Schwache und die soziale Gerechtigkeit. Eine immerwährende Inspiration sind häufi g die gottesdienstlichen Erlebnisse mit der Verkündigung des Evangeliums.

Mit Freude mache ich mich auf den Weg, Intellekt und Herz in Einklang zu bringen. Eine wesentliche Rolle auf diesem Weg spielt im kirchlichen Raum die Musik. In ihrer ganzen Vielfalt ergänzt sie nicht nur das gesprochene Wort, sie schafft das Fundament für den Reichtum in unserem Glauben. Ja, ich bin in der Kirche, ich bin leidenschaftlich gern in der Kirche. Und das ist gut so.

Monic Uetrecht (43), Lemförde

Warum ich in der Kirche bin ...

Mein Vater ist seit seiner Jugend aktiv im Posaunenchor und somit wuchs ich mit Kirchenmusik und Gottesdienstbesuchen auf. Auf diese Weise wurde die Grundlage für meinen Glauben früh gelegt. Im Kindergottesdienst, Konfi rmandenunterricht und Jungschar erfuhr ich ganz unterschiedliche Arten, mit Glauben und Gott umzugehen. Hier wuchs mein Vertrauen auf Gott. Immer wieder war es die Gemeinschaft, die mich faszinierte.

Gemeinsam beten, singen und auf Gott vertrauen – das sind gute Erfahrungen in meinem Leben. Ich stellte fest, dass in fremden Orten die Kirche ein guter Platz ist, Menschen kennenzulernen und Anschluss zu fi nden. Manchmal ist es auch gut, in einer geöffneten Kirche ganz allein zur Ruhe zu kommen und mit Gott „ins Gespräch“ zu kommen. Die Kirche bietet viele Möglichkeiten im Glauben zu leben und in der Not ist die Solidarität eine gute Grundlage für neue Wege. Viel Freude macht es, anderen von Gott zu erzählen und sie für den Glauben zu interessieren.

Dr. med. Gisa Schäfer (61), Herzberg am Harz

Warum ich in der Kirche bin ...

Genau wie Familie, Sport und Beruf, so war auch Kirche immer ein Teil meines Lebens. Kirche, Gemeinde, Gottesdienst waren allerdings auch mal mehr, mal weniger präsent und gaben innerhalb unserer Familie häufi g Zündstoff für Diskussionen, da unsere Familie aus verschiedenen Konfessionen besteht und einige Mitglieder auch aus der Kirche ausgetreten sind. Die späteren Erfahrungen mit der evangelischen Kirche gestalteten sich durchaus positiv. Als Jugendliche habe ich mich mit viel Freude im Kindergottesdienst engagiert und im Posaunenchor mitgespielt. Die Instrumentalausbildung war kostenlos. Die eigentliche Bereicherung habe ich allerdings erst über meine Kinder erfahren, die in unserer Kleinstadt die niederschwelligen Angebote der Gemeinde annehmen konnten. Kindergarten und Chorarbeit in sämtlichen Altersstufen, einschließlich Orgelunterricht, haben meine Kinder deutlich positiv geprägt und zwar im Sinne „Mit Freude etwas für Andere tun“.

In dieser Zeit habe ich mich im Kirchenvorstand und im Kirchenkreistag engagiert und viel über die Arbeitsweise der kirchlichen Verwaltungsarbeit gelernt. In dieser Zeit lag mir sehr am Herzen, dass der Gottesdienst ein fester Bestandteil unseres jährlichen Stadtfestes wurde. Seit der Gründung einer „Tafel“ in meinem Heimatort lerne ich nun auch, mich auf die Bedürfnisse mir völlig fremder Menschen einzulassen, mit Mitarbeitern umzugehen und die organisatorischen Aufgaben zu bewältigen. Diese Arbeit, die darin besteht, anderen helfen zu können und dabei noch Lebensmittel zu verwenden, die sonst weggeworfen würden, macht mich sehr zufrieden und hat mein Leben sehr bereichert.