Momentaufnahmen 2015

Essensausgabe verteilt 14.000 Mahlzeiten an Bedürftige

Die ökumenische Essensausgabe in Hannover teilt bereits im Januar kostenlose warme Mahlzeiten an Bedürftige aus. Bis März noch wollen ehrenamtliche Helfer in der katholischen Clemenskirche rund 14.000 Mahlzeiten an Wohnungslose und andere Bedürftige ausgeben.

Nach Angaben der Initiatoren kommen täglich im Schnitt etwa 160 Menschen, am Monatsende seien es sogar bis zu 250 Menschen. Katholische und evangelische Träger haben das Projekt vor mehr als 25 Jahren gemeinsam ins Leben gerufen. Insgesamt gibt es 27 Tagesaufenthalte der Landeskirche, bei vielen dieser Einrichtungen werden warme Getränke und Speisen ausgegeben.

Landesbischof Ralf Meister besucht Partnerkirche

Bei seiner zweiwöchigen Reise nach Afrika im Februar betont Landesbischof Ralf Meister die große Herausforderung für die Missionsarbeit der Kirche. „Die Kirchen müssen sich in den weltweiten Mega-Cities mehr engagieren“, sagt Meister in einem Vortrag bei der 4. Partnerkonsultation des Evangelisch-lutherischen Missionswerks in Niedersachsen (ELM) in Addis Abeba.

In 20 Jahren würden Schätzungen zufolge rund zwei Drittel der Weltbevölkerung in Großstädten und „Mega-Cities“ mit mehr als zehn Millionen Einwohnern leben. „Die moderne Stadt braucht Kirchen, die sich ihrer öffentlichen Verantwortung als Teil wie als Gegenüber der Stadtgesellschaft bewusst sind.“ Landesbischof Ralf Meister besucht zudem die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus, die als die zweitgrößte lutherische Kirche weltweit gilt.

Landesregierung und Kirchen feiern 60 Jahre Loccumer Vertrag

Die niedersächsische Landesregierung und die evangelischen Kirchen in Niedersachsen feiern im März das 60-jährige Bestehen des „Loccumer Vertrages“. Der Staatskirchenvertrag regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Land und den fünf protestantischen Landeskirchen.

Der Loccumer Vertrag wurde am 19. März 1955 im Kloster Loccum unterzeichnet. Zentrale Inhalte sind das Recht zur freien Religionsausübung und der Auftrag der Kirchen, in der Öffentlichkeit zu wirken. Das Dokument wurde zum Mustervertrag für alle weiteren Staatskirchenverträge in Deutschland.

Vertrag in der Online-Rechtssammlung der EKD

"Für dich ist alles drin" - Konfirmanden-Zeit!

Die Zahlen beeindrucken: Eine bundesweite Umfrage unter mehr als 10.000 „Konfi s“ aller Landeskirchen bestätigt die große Beteiligung von über 90 Prozent der evangelisch Getauften. Im Gebiet der hannoverschen Landeskirche sagten im Jahr 2015 rund 29.700 junge Menschen: „Ja, ich will dazu gehören!“ Während der Konfi -Zeit beschäftigen sich Jugendliche mit den wichtigsten Fragen im Leben: Wer bin ich? Was trägt mich? Was ist der Sinn des Lebens und was heißt es heute, als Christin und Christ zu leben? Und nicht zuletzt: Wo will ich hin und warum? Nachhaltige Konfi rmandenarbeit öffnet ganzheitliche, erlebnisorientierte Lernräume und ermöglicht die Erfahrung christlicher Gemeinschaft. Sie berücksichtigt, was Kinder und Jugendliche heute bewegt und stellt die Konfi rmandinnen und Konfi rmanden in den Mittelpunkt. Mit der Kampagne „Für Dich ist alles drin“ hat die Landeskirche Info- und Lernmaterialien für diese erlebnisreiche Zeit entwickelt.

Konfirmanden-Zeit

Zehn Jahre Pilgerweg Loccum-Volkenroda

300 Kilometer liegen zwischen dem Kloster Loccum und dem Kloster Volkenroda in Thüringen. Im Mittelalter sind Mönche diesen Weg zwischen den beiden Zisterzienserklöstern hin- und hergegangen – inzwischen wird dieser alte Verbindungsweg ganz neu entdeckt.

Seit zehn Jahren besteht der neue Pilgerweg Loccum-Volkenroda, der an reizvolle Orte und zu bedeutenden Kirchen führt. Im Mai wird nicht nur gepilgert, sondern auch gefeiert ...

Pilgerweg Loccum-Volkenroda

25 Jahre Ferienaktion der Landeskirche für Tschernobyl-Kinder

Ein besonderes Jubiläum begeht die landeskirchliche Tschernobyl-Hilfe im Juni. Da beginnt mit der Landung des ersten Flugzeugs auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen die 25. Ferienaktion der Evangelisch- lutherischen Landeskirche Hannovers. 88 Kinder, 14 Mütter mit Kleinkindern sowie 7 Dolmetscherinnen werden mit diesem Flug erwartet.

Sie reisen dann per Bus in die gastgebenden Kirchenkreise Grafschaft Diepholz, Hittfeld, Melle und Wolfsburg weiter. Seit 1991 sind allein durch diese Hilfsaktion über 25.000 Menschen aus dem durch die Tschernobyl-Katastrophe (1986) besonders betroffenen Gebiet Gomel zur Erholung nach Niedersachsen gereist.

Multimedialer Rückblick Tschernobylhilfe

Abschied von früherem Landesbischof Eduard Lohse

Eine Trauerfeier im Juli: Rund 400 Menschen nehmen im Kloster Loccum Abschied von dem früheren Landesbischof und EKD- Ratsvorsitzenden Eduard Lohse. In der Klosterkirche kommen zahlreiche kirchliche Repräsentanten sowie Familie, Freunde und Weggefährten zusammen. Der Theologieprofessor und langjährige hannoversche Bischof Lohse war am 23. Juni im Alter von 91 Jahren in Göttingen gestorben. Der heutige hannoversche Landesbischof Ralf Meister sagt bei der Trauerfeier,

Eduard Lohse habe „in herausragender Weise der Botschaft Gottes in unserer Welt Gestalt gegeben“. Lohse führte von 1979 bis 1985 den Vorsitz im Rat der EKD und war damit höchster Repräsentant des deutschen Protestantismus. Von 1971 bis 1988 stand er als Bischof an der Spitze der größten deutschen Landeskirche, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Zuvor war Lohse von 1956 bis 1971 Professor für Neues Testament in Kiel und Göttingen. Universitäten im Inund Ausland zeichneten ihn mit der Ehrendoktorwürde und mit Preisen aus. Lohse war auch Präsident des Weltbundes der Bibelgesellschaften.

Seelsorge zwischen Flugangst und Urlaubsfreude

Ein Jubiläum im August: Seit zehn Jahren gibt es die Flughafenkapelle, und ebenso lange arbeitet Ulrich Krämer als evangelischer Pastor am Flughafen in Hannover-Langenhagen. „Alles, was es im Leben an Emotionen gibt, verdichtet sich am Flughafen: Flugangst, Hoffnung auf die vermisste Partnerin oder den vermissten Partner, Trauer über den Abschied“, sagt der Seelsorger. Auch die Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Flughafens sind ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. Besonders wichtig waren sie beim Absturz der Germanwings-Maschine, die der Copilot in den französischen Alpen an einer Felswand zerschellen ließ. Manchmal hilft er Passagieren auch durch ein Gebet oder einen Segen. Die Kapelle sei vom Flughafen inzwischen nicht mehr wegzudenken, sagt auch Airport-Chef Raoul Hille.

Kongress in Hannover: Anders älter werden

Mehr als 400 Teilnehmende kommen im September zum großen Kongress „SechzigplusKirche“ der hannoverschen Landeskirche. In Foren und Vorträgen und Arbeitsgruppen diskutieren sie einen Perspektivwechsel in der kirchlichen Arbeit mit Älteren. Vor allem die „jungen Alten“ wollen sich beteiligen – und zwar selbständig und selbstbewusst in Projekten.

Referentinnen und Referenten berichten unter anderem von Männertreffen und Erlebnispädagogik, Quartierentwicklung und gemeinsamen Wohnprojekten, Klimaschutzinitiativen und Seniorenkantoreien, geistlicher Biografi earbeit und Bildungsarbeit, jeweils für und mit Älteren.

Landeskirche investiert fast 4 Millionen Euro in Flüchtlingsarbeit

Mit fast vier Millionen Euro stärkt die hannoversche Landeskirche im Oktober die Flüchtlingshilfe in ihren Gemeinden und Einrichtungen. Davon solle mit insgesamt drei Millionen Euro der Großteil in die 49 Kirchenkreise der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland verteilt werden, sagt der Vorsitzende des kirchenleitenden Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, am Rand der Synode in Hannover: „Sie sollen selbst entscheiden, was sie damit machen.“

Kirchliche Initiativen haben unter anderem „Willkommens- Cafés“ für Flüchtlinge eröffnet, übernehmen Patenschaften oder begleiten Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe. Zugleich wüchsen aber Spannungen, räumt Landesbischof Ralf Meister ein. Ehrenamtliche bräuchten mehr Unterstützung. Die Kirche müsse zudem Foren schaffen, in denen auch Ängste offen geäußert werden dürften. 

Jugendliche prägen die Synode

Im November fi ndet zum ersten Mal eine landeskirchliche Jugendsynode statt. Auch Laura Jessen (Foto) aus Gronau ist mit dabei. Sie ist in ihrer Gemeinde im Jugendvorstand und im Kirchenvorstand aktiv. Ihr liegt vor allem das Thema Kommunikation am Herzen.

„Die neuen Medien gehören für uns zum Alltag, Kirche hat da aber noch Nachholbedarf“, erklärt sie. Laura will sich dafür einsetzen, dass Jugendliche eine reelle Chance bekommen, innerhalb der Kirche mitzuentscheiden.

Synodenberichterstattung

Kinderbischöfe eingeführt

Gleich sieben neue Bischöfe werden im Dezember in Winsen/Luhe eingeführt. Es sind Kinderbischöfe, die im evangelischen Kirchenkreis Winsen/ Luhe ihr Amt ausüben. Sie wurden Ende November in den sechsten Klassen an drei Winsener Schulen gewählt. Die Kinderbischöfe im Alter von elf oder zwölf Jahren stehen in der Tradition des heiligen Nikolaus, der im vierten Jahrhundert in Myra in der heutigen Türkei lebte. Sie bleiben bis zum Sommer im Amt und haben es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Als erste Aktion besuchen sie eine Flüchtlingsunterkunft, in der auch Kinder untergebracht sind. Unterstützt werden die Kinderbischöfe von ihrer Lehrerin Karin Dick und von Superintendent Christian Berndt. „Gemeinsam kann man viel auf die Beine stellen, um Menschen zu helfen“, sagt Berndt. Neben Winsen hat auch die Gemeinde Nikolausberg in Göttingen den Brauch 1999 aufgegriffen und führt seitdem jedes Jahr Kinderbischöfe in ihr Amt ein.