Gefüllte Marktkirche in Hannover

Bild: Jens Schulze

Die Reformation

Niedersachsen wird evangelisch

Die Reformation brachte tief greifende religiöse und kirchliche Veränderungen in den niedersächsischen Raum. Luthers Lehre von der bedingungslosen Liebe und Gnade Gottes sprach viele Menschen an.

Da das Land in viele Fürstentümer, Bistümer und Einzelherrschaften zersplittert war, setzte sich die neue Konfession in Niedersachen nur schrittweise und auch nicht vollständig durch:

In Ostfriesland verbreitete sich die Lehre unter Einfluss der benachbarten Niederlande bereits um 1519/20. Auch das Fürstentum Lüneburg wurde 1527 bereits recht früh evangelisch.

Die übrigen welfischen Fürsten hielten länger am alten Glauben fest. In vielen größeren Städten wurden evangelische Prediger von den Stadträten daher zunächst ohne Zustimmung des Landesherren berufen (z. B. Braunschweig 1528, Einbeck 1529, Göttingen 1530, Hannover 1533). Auch auf dem Land wählten adlige Patronatsherren zunehmend lutherische Geistliche für ihre Pfarrkirchen. Besonders spät begann der evangelische Einfluss in den geistlichen Herrschaften wie Hildesheim (1542), Osnabrück (1543) und Verden (1555)

Nach und nach öffneten sich auch die übrigen Landesherren der neuen Lehre und führten die Reformation in ihren Gebieten landesweit durch:
1527 Fürstentum Lüneburg
1540 Fürstentum Calenberg-Göttingen
1543 Ostfriesland, Emsland, Bistum Osnabrück
1558 Grafschaft Schaumburg
1568 Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel