Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
jeder Mensch braucht einen Engel und Sie auch, zumindest aber eine gute Idee, wenn es darum geht, kreativ und gewinnend den Schulanfangsgottesdienst in diesem Jahr zu gestalten. So freue ich mich sehr, dass es auch in diesem Jahr wieder auf ausdrücklichen Wunsch unseres Landesbischofs, Ralf Meister, gelungen ist, Ihnen einen Gottesdienstentwurf, ein kleines „give away“ für die Erstklässler und eine Grußkarte unseres Landesbischofs zur Verfügung zu stellen. Es ist für die Kinder sehr wichtig, etwas konkret in Händen zu halten, an dem sie festmachen können, ich gehe nicht alleine meinen neuen Weg in die Schule.
Dabei spielt es für die Kinder keine Rolle, ab sie evangelisch, katholisch, jüdisch, muslimisch oder ohne Religion sind. Es ist ihr ganz wichtiger Tag im Leben, ihr Gottesdienst und sie nehmen „etwas“ mit, was sie daran erinnert: Da geht einer mit, den die Christinnen und Christen Gott nennen und von dem sie sagen: er hat alle Menschen geschaffen, er liebt sie voller Wärme und Güte und sein Geist, modern und symbolisch nicht als Taube, sondern als Engel gedacht, ist immer dabei. Es ist oft ein inneres Ringen bei der Vorbereitung, wer hört mir überhaupt zu oder werden von den Erwachsenen nur Körpergröße, Kleidung und Schultüte miteinander verglichen. Sind die Erstklässler nicht zu sehr ebenfalls mit der Schultüte und auch sich selbst und dem ersten Schultag beschäftigt? Dem ist sicher auch so, aber zugleich ist die Chance gegeben, alle, die in diesem besonderen Gottesdienst zum Schulanfang kommen, anzusprechen, zum Zuhören zu verlocken, ihnen einen Satz zum Nachdenken oder einen Engel zum „Festmachen“ mitzugeben.
Einschulungsgottesdienste haben eine nicht zu überschätzende Bedeutung für Ihre Gemeinden und zugleich für das gesellschaftliche Umfeld, den Stadtteil, die Stadt oder das Dorf und die Schule. Wir nehmen hier als Kirche eine wichtige gesellschaftliche Funktion wahr, indem wir sagen, es gibt mehr als Schultüten, Noten, Schulabschlüsse. Es gibt die Dimension der Transzendenz, für die viele den Begriff Engel nutzen, weil er scheinbar Transzendenz veranschaulich macht. Die Dimension der Transzendenz für die für uns theologisch der dreieinige Gott steht.