Kinder brauchen das Gespräch über den Tod

Ein geliebtes Haustier stirbt. Vom Tod eines entfernten Verwandten oder eines Nachbarn wird gesprochen. Ein Großelternteil verstirbt. Oder der Tod trifft einen Menschen in unmittelbarer Nähe des Kindes: ein Elternteil, ein Bruder, eine Klassenkameradin oder ein Spielkamerad.
Kinder haben ein Recht auf Trauer. Oftmals meinen Erwachsene jedoch, Kinder vor dem Tod schützen zu müssen. Der Abschied von einem ihnen lieben Menschen am Sarg, in der Friedhofskapelle oder am Grab wird verwehrt mit der Sorge, dem Kind sei das nicht zuzumuten.
Der Tod geht an Kindern nicht einfach vorbei. Es ist wichtig, mit Kindern offen und aufrichtig darüber zu reden. Auch wenn manchmal der Eindruck entsteht, der Todesfall würde die Kinder nicht berühren: Die Kinder brauchen Begleitung und Zuwendung.
Es ist oft hilfreich, auch den Kindern gegenüber einzugestehen, auf ihre Fragen keine Antwort zu wissen. Dann kann man gemeinsam mit dem Kind Fragen stellen und Antworten suchen.
Ohne das offene Gespräch und ohne aufrichtige Informationen werden Kinder verunsichert oder verängstigt oder sie machen sich falsche Vorstellungen über den Tod und über das, was nach dem Tod geschieht.
Es gibt Gelegenheiten, mit den Kindern über den Tod zu sprechen ohne einen konkreten Todesfall: das Werden und Vergehen im Laufe eines Jahres, der Tod eines Haustieres, ein totes Tier im Garten oder am Straßenrand. So können die Kinder erfahren, dass der Tod nicht Unnatürliches ist, sondern ein Teil des Lebens.