Was bleibt, wenn das Licht angeht

Traumfabrik Kino: Über hundert Jahre sind vergangen von den ersten noch ruckelnden aber bewegten Bildern ohne Ton bis hin zum 3D-Kino mit Dolbysurround. Von der ersten Stunde an aber zogen die Bilder die Menschen in den Bann, und der Gang ins Kino prägt Wirklichkeit und Sehnsüchte.
Wer wollte nicht schon einmal wie der Held auf der Leinwand sein oder wünschte sich, jener träte in sein Leben. Schöne Augenblicke sind „wie im Film“, wer enttäuscht ist, glaubt „im falschen Film“ zu sitzen.
Filme erzählen Geschichten von Menschen, vom Leben und von dem, was über das Leben hinausgeht. Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme öffnen uns die Augen. Die bewegten und bewegenden Bildergeschichten sind Fenster zur Welt und Seismographen gesellschaftlicher, kultureller und damit auch religiöser Befindlichkeiten. Es geht um Liebe und Tod, um die Suche nach Glück und den Umgang mit Scheitern, um Schuld und im Happy End um Vergebung und Erlösung. Gute Filme bringen dies in bewegte Bilder – eine flüchtige Spielfilmlänge lang, verdichtet und in der Balance von Spannung und Entspannung als Unterhaltung konzipiert.
Die Leinwandgeschichten sind zudem oft Fenster in andere Welten. Sie sprengen oft den Rahmen des Alltags, sind „bigger than life“. Sie entführen uns in andere Länder, andere Zeiten, andere Lebensentwürfe, andere Dimensionen. Zugleich sind Anknüpfungspunkte nötig, um Nähe und Interesse zu ermöglichen – individueller, gesellschaftlicher, kultureller und religiöser Art.
Offen bleibt, was die Leinwand nicht zeigt. Die Frage nach Sinn und Ziel. Nach dem, was dem Mensch-Sein zugrunde liegt. Was bleibt, wenn das Licht angeht, der Mensch wieder sich selbst ausgesetzt ist. Hier wird Kirche und Theologie zum interessanten Gesprächspartner.