Durch Unterstützung aus dem Teufelskreis ausbrechen

Seit drei Jahren ist Herbert in der Gruppe. Damals war das wie eine neue Geburt. Frau und Kinder hatten ihn verlassen. Allein in seiner Einzimmerwohnung sei er fast „verreckt”. „Ich habe gesoffen, bis ich nichts mehr gespührt habe. Ich habe meine Frau verdroschen und meine Kinder nur noch angeschriehen,” erzählt der heute 63-jährige. Dankbar ist er dafür, dass ein Kirchenkreissozialarbeiter aus dem Diakonischen Werk ihn damals aus dem Dreck geholt hat. „Der ist jeden Tag zu mir gekommen und hat mit mir geredet. Das konnte ich zuerst gar nicht aushalten. Mit mir hat doch sonst keiner geredet," berichtet der trockene Alkoholiker weiter.
Herbert ist seit drei Jahren in mehreren Selbsthilfegruppen. Er brauche die Gemeinschaft und die guten Worte der anderen. „Die wissen, wie es mir damals ging. Die waren auch im Dreck und haben es geschafft. Ich schaffe das auch.” Herbert hat seine Frau und seine Kinder seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. „Da ist wohl alles kaputt”, sagt er. Aber sich selbst, sein Leben, das konnte er retten.