sorgenkopf

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Suchtberatung

Durch Unterstützung aus dem Teufelskreis ausbrechen

Zigarre mit Wiskeyglas  auf grünem Tisch
 Wo fängt eine Sucht an und wann ist eine Therapie notwendig? Bild: jHELDEN / photocase.com

Seit drei Jahren ist Herbert in der Gruppe. Damals war das wie eine neue Geburt. Frau und Kinder hatten ihn verlassen. Allein in seiner Einzimmerwohnung sei er fast „verreckt”. „Ich habe gesoffen, bis ich nichts mehr gespührt habe. Ich habe meine Frau verdroschen und meine Kinder nur noch angeschriehen,” erzählt der heute 63-jährige. Dankbar ist er dafür, dass ein Kirchenkreissozialarbeiter aus dem Diakonischen Werk ihn damals aus dem Dreck geholt hat. „Der ist jeden Tag zu mir gekommen und hat mit mir geredet. Das konnte ich zuerst gar nicht aushalten. Mit mir hat doch sonst keiner geredet," berichtet der trockene Alkoholiker weiter. 

Herbert ist seit drei Jahren in mehreren Selbsthilfegruppen. Er brauche die Gemeinschaft und die guten Worte der anderen. „Die wissen, wie es mir damals ging. Die waren auch im Dreck und haben es geschafft. Ich schaffe das auch.” Herbert hat seine Frau und seine Kinder seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. „Da ist wohl alles kaputt”, sagt er. Aber sich selbst, sein Leben, das konnte er retten.

Den letzten Strohhalm greifen

Keine Wahlmöglichkeit mehr zu haben, ist die bittere Erfahrung vieler suchtkranker Menschen. Ein Stoff wird zum Wichtigsten im Leben. Aber auch Essstörungen, Glücksspiel-, Kauf- und Mediensucht können dazu werden. Wer abhängig ist, steckt in einem Teufelskreis und braucht Unterstützung. Die Diakonie hilft Suchtkranken, Suchtgefährdeten und ihren Angehörigen.

Das Angebot richtet sich strikt nach den Bedürfnissen des Einzelnen. Suchttherapeuten, Sozialarbeiter, Psychologen und Ärzte helfen beim Ausstieg aus der Sucht, begleiten Menschen auf ihrem Weg zur Abstinenz und in ein Leben frei von Suchtmitteln.

Zudem unterstützen sie Angehörige dabei, einen angemessenen Umgang mit den Betroffenen und sich selbst zu finden. Gemeinsam mit diakonischen Suchtberatungsstellen, Kliniken und Reha-Einrichtungen, therapeutischen Wohngemeinschaften und Selbsthilfegruppen können betroffene Menschen passgenaue und individuell abgestimmte Wege suchen, finden -  und diese Wege gemeinsam mit einer respektvollen und wertschätzenden Begleitung auch gehen.