Warum engagiert sich die Landeskirche beim Klimaschutz?
Dass der Klimawandel vor allem eine Folge menschlichen Verhaltens ist, wird in allen kirchlichen Verlautbarungen zum Thema unbestritten vorausgesetzt.
Wir haben als Kirche durch unser Verhalten Anteil daran: Wir heizen unsere Gebäude mit fossilen Energieträgern, wie kaufen teilweise konventionellen Strom, wir verursachen aber auch CO2-Emissionen durch die Mobilität der Mitarbeitenden und wir verzehren z. B. Fleisch bei Gemeindefeiern, obwohl wir um die Bedeutung der Fleischproduktion für den Klimawandel wissen können. Und unser Kirchenland verpachten wir nicht nur an Landwirte, die uns vertraglich eine besonders klimaschonende Betriebsweise zusichern.
Welche Ziele setzt sich die Landeskirche?
Bereits im Jahr 2007 hatte sich die Landessynode zum einen mit der theologischen Dimension des Klimawandeln beschäftigt als auch zum anderen beschlossen, selbst etwas zu tun: Es sollen 25 % der CO2-Emissionen innerhalb von 10 Jahren eingespart werden. Alle Kirchengemeinden wurden aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten.
Um Wege und Maßnahmen zu finden, um ihre eigenen Klimaschutzziele zu erreichen, hat die Landeskirche im Jahr 2012 ein Klimaschutzkonzept erarbeitet und vorgelegt. Es analysiert den bisherigen Beitrag der Landeskirche zum Klimawandel, zeigt Potenziale zur Emissionsreduktion auf und empfiehlt 51 konkrete Maßnahmen. Allein der Gebäudebestand in der Landeskirche ist für 78.600 t CO2-Emissionen jährlich verantwortlich. Das entspricht den Emissionen einer Kleinstadt mit ca. 10.000 Einwohnern. Neben dem Klimaschutz in Gebäuden geht es bei den Maßnahmen auch um nachhaltige Beschaffung und klimafreundliche Mobilität sowie Information und Schulung von haupt- und ehrenamtlich Verantwortlichen. Das Klimaschutzkonzept liegt seit August 2012 vor - die Dokumente dazu können Sie sich in der rechten Spalte herunterladen.
Aufbauend auf diesen Analysen und den entwickelten Maßnahmen beschloss das Landeskirchenamt im April 2015 neue, weiterführender Ziele und Klimaschutzmaßnahmen (siehe Aktenstück 38 der 25. Landessynode), die im Wesentlichen von der Landessynode im November 2015 bestätigt wurden (AST 38 A). Das Arbeitsfeld Umwelt- und Klimaschutz im Haus kirchlicher Dienste (HkD) ist beauftragt, Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen bei der Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen. Das Dokument namens Aktenstück 38 ist von hoher Bedeutung für die zukünftige Umwelt- und Klimaschutzarbeit in der Landeskirche, die im HkD verantwortet wird. Darin enthalten sind zahlreiche Grundsätze, Ziele, Empfehlungen, Beschlüsse und Definitionen für die folgenden Bereiche:
- Gebäude
- Landnutzung
- Mobilität
- Beschaffung
- Bildung
- Kompensation
Zusätzlich sind die Umweltleitlinien der Hannoverschen Landeskirche festgehalten, z. B. „Wir verstehen die Bewahrung von Gottes Schöpfung als kirchliche Kernaufgabe.“