
Der Auftrag des Lektoren- und Prädikantendienstes der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers ist die Ausbildung von Lektor*innen und Prädikant*innen sowie ihre Fortbildung. Lektor*innen verantworten Gottesdienste mit einer angeeigneten Lesepredigt und wirken in ihrer Gemeinde. Prädikant*innen verfassen auch die Predigt selbst. Sie sind zudem berechtigt, das Abendmahl einzusetzen, und werden für einen Kirchenkreis beauftragt. Die Ausbildung zu diesem Ehrenamt ist allen möglich, die als Gemeindemitglieder zu einem Kirchenvorstand wählbar sind und dafür von Kirchenvorstand und Pfarramt ein zustimmendes Votum bekommen.
Der Dienst als Lektor*in oder Prädikant*in nimmt eine Vorstellung auf, die bereits in den Briefen des Neuen Testaments formuliert ist: Alle Christ*innen sind dazu berufen, von ihrem Glauben weiterzuerzählen. Mit der Argumentation vom „Priestertum aller Getauften“ vermittelte Martin Luther diesen Gedanken als Grundüberlegung für die reformatorische Kirche. Lektor*innen und Prädikant*innen bringen die Erfahrungen ihrer Lebenswelt ein und stehen für die Vielfalt der Begabungen der Gemeinde.
Um Ehrenamtliche bestmöglich auf diese Aufgabe vorzubereiten, dauert in der Regel der Lektorenkurs fünf Wochenenden und der Prädikantenkurs zwölf Wochenenden, jeweils Freitag 15 Uhr bis Sonntag 13 Uhr. Es werden der Gottesdienst, seine Elemente und Hintergründe, sowie die Aneignung einer Lesepredigt vermittelt. Nach zwei Jahren können Lektor*innen sich auf den Prädikantendienst vorbereiten. Hier stehen die Einführung in Theologie und Predigtlehre im Mittelpunkt. Begleitet werden beide Ausbildungen durch ein Mentorat vor Ort. Die Kurse werden zentral durch das Team des Lektoren- und Prädikantendienstes oder nach Bedarf in Absprache auf Kirchenkreis- oder Sprengelebene organisiert.