fußspuren im sand

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Biblische Altersbilder

Viele Bilder vom Alter

Biblische Aussagen über das Alter sind so vielfältig wie das Alter und ältere Menschen selbst. Alt zu werden, wird in der Bibel als ein Segen bezeichnet.  Auch in den biblischen Geschichten sterben die einen alt und lebenssatt, die anderen viel zu früh. Manche Texte beschreiben die Mühsal des Alters, andere die schönen Seiten. Diese Vielfalt kann anregen, sich ein eigenes Bild zu machen.

Biblisches Alter

In der Urgeschichte, die auf den ersten Seiten der Bibel vom Anfang der Welt erzählt, ist dem Leben der Menschen kaum eine Grenze gesetzt. Adam wurde 960 Jahre alt. Methusalem, der älteste Mann der Bibel, wurde sogar 969 (1. Mose 5).  Nach dieser Erzählung begrenzte Gott selbst vor der Sintflut das menschliche Leben auf 120 Jahre mit der Begründung: „Mein Fleisch soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch.“ (1. Mose 6,3)

Abraham, Sarah, Isaak und Ismael und die anderen Figuren der Vätergeschichte erreichten hohe Lebensalter im Rahmen dieser Spanne. Und von Mose heißt es „Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Seine Augen waren nicht schwach geworden und seine Kraft war nicht verfallen.“ (5. Mose 34,7) 

In Psalm 90 wird eine Lebensspanne genannt, die am ehesten unseren Erfahrungen entspricht: „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn`s hoch kommt, so wird`s achtzig Jahre...“ (Psalm 90,10) 

All diese Altersangaben prägten die Redewendung vom „biblischen Alter“.

Lebenslanger Glaube

Eine Geschichte vom lebenslangen Glauben und Vertrauen erzählt das Lukasevangelium (Lukas 2,25-39). Zwei alte Menschen haben ihr ganzes Leben in der Nähe des Tempels verbracht, um dem Heiligen nahe zu sein. Obwohl die Prophetin Hannah und der gottesfürchtige Simeon schon alt und vom Schicksal gezeichnet sind, leben sie jeden Tag voller Erwartung. Schließlich zeigt sich Gott ihnen. Sie erkennen in dem Säugling, den Maria und Josef in den Tempel bringen, Gott. Simeon jubelt: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“

Deine Augen werden trüb

In der biblischen Tradition gibt es auch zahlreiche Texte, die eindrücklich die Mühsal des Alters beschreiben. Sie drücken die Erfahrungen mit dem Alter und den Alten aus. Einige von ihnen beschreiben sehr nüchtern, wie die Sinne und Kräfte im Alter schwächer werden.

„Denk an deinen Schöpfer, solange du noch jung bist, ehe die schlechten Tage kommen und die Jahre, die dir nicht gefallen werden. Dann verdunkeln sich dir Sonne, Mond und Sterne und nach jedem Regen kommen wieder neue Wolken. Dann werden deine Arme, die dich beschützt haben, zittern und deine Beine, die dich getragen haben, werden schwach. Die Zähne fallen dir aus, einer nach dem anderen; deine Augen werden trüb und deine Ohren taub. Deine Stimme wird dünn und zittrig. Das Steigen fällt dir schwer, und bei jedem Schritt bist du in Gefahr zu stürzen. Draußen blüht der Mandelbaum, die Heuschrecke frisst sich voll und die Kaperfrucht bricht auf; aber dich trägt man zu deiner letzten Wohnung. Auf der Straße stimmen sie die Totenklage für dich an.“ (Prediger 12,1–7).

Ich will euch tragen

Bei aller Vielfalt der Aussagen über das Alter, steht über allem das Versprechen Gottes, uns Menschen in allen Phasen unseres Lebens zu begleiten: „Bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.“ (Jesaja 46,3+4)

Biblische Sprüche

„Graue Haare sind eine Krone der Ehre.“ (Sprüche 16,31)

„Bei den Großvätern ist die Weisheit und der Verstand bei den Alten.“ (Hiob 12,12)

„Bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.“ (Jesaja 46,3+4)

Buchtipp: Uns geht`s gut

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Zum Ergebnis der Studie

Wie ein Baum am frischen Wasser

Menschen, die ihr Leben lang an Gott glauben werden in der Bibel mit alten Bäumen verglichen: „Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein“ (Psalm 92,15). Altsein bedeutet hier lebendig zu sein, teilzuhaben am Werden und Vergehen. Das Leben ist ein Prozess des Werdens bis ans Ende.