54. Aktion von Brot für die Welt
„Ich bin heute früh zum Jagen gegangen, drei Stunden lang. Nichts, rein gar nichts habe ich gefangen“, sagt José Chaile aus dem Dorf Cuchuy in Gran Chaco, Argentinien. Er steht mitten im Brachland eines gerodeten Waldes. Hier leben seit Jahrhunderten die Völker der Wichi, Toba und Guaraní, die gemäß der Konvention 169 der internationalen Arbeits¬organisation ILO auch die rechtmäßigen Besitzer des Waldes sind. Doch weil trotz der langen Nutzung festgeschriebene Landtitel fehlen, wird ihnen ihr Wald und Land genommen: Investoren eignen sich das Land an und roden es, um Monokulturen wie Soja anzubauen, die als Futtermittel oder Agrosprit exportiert werden. Den indigenen Völkern ist so die Lebensgrundlage genommen.
„Land zum Leben – Grund zur Hoffnung“ heißt die aktuelle 54. Aktion von Brot für die Welt. Denn der Zugang zum Land ist ein Schlüssel für ausreichend Nahrung. Fünf von acht sieben Menschen, die an Hunger leiden, leben auf dem Land. Sie können nicht genügend Nahrungsmittel anbauen oder produzieren, um sich zu ernähren. Das Recht auf Nahrung ist im UN-Sozialpakt völkerrechtlich festgeschrieben als Menschenrecht. Dass alle Menschen genügend zu essen haben, ergibt sich für viele Christen selbstverständlich aus ihrem Verständnis von Nächstenliebe. Doch an vielen Orten auf der Welt wird Menschen ihr Land genommen – und damit die Grundlage für Leben und sicheren Zugang zu Nahrung.