Falsche Subventionen, ungerechte Handelsstrukturen, Lobbyarbeit
Die heutige Pflanzenzüchtung zielt darauf ab, vor allem hohe Mengen zu produzieren. Die Vielfalt auf unseren Feldern nimmt ab. Darunter leidet auch unsere Ernährung, die immer einseitiger wird.
Anstelle von nährstoffreichen Pflanzen aus nachhaltigem Anbau nehmen die Menschen weltweit vor allem Kohlenhydrate, Fette und Zucker zu sich. Pizza, Frittiertes und süße Limonaden haben einen Siegeszug angetreten – vor allem in den Städten. Es geht also nicht nur um die Masse an Nahrungsmitteln, sondern auch um deren Qualität.
Für die industrialisierten Agrar- und Lebensmittelsysteme zahlt die Menschheit einen hohen Preis: Die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Kosten sind immens. Durch Fehl- und Mangelernährung sind die Menschen weniger leistungsfähig und werden krank, was die Gesundheitssysteme belastet. Die Artenvielfalt nimmt ab, die Böden laugen aus, Treibhausgase belasten die Umwelt, das Klima wandelt sich.
Landraub nimmt immense Ausmaße an. Die Fleischindustrie benötigt immer größere Flächen für den Anbau von Tierfutter. Die Meere sind überfischt. Nahrung, die so produziert wird, kommt nicht dort an, wo sie gebraucht wird. Zu hoch sind die Ernteverluste, zu weit die Wege, zu teuer die Preise für die Armen.
In reichen Ländern wie Deutschland landen Unmengen an Essen im Müll. Falsche Subventionen spielen in diesem Zusammenhang eine ebenso wichtige Rolle wie ungerechte Handelsstrukturen, die Lobbyarbeit der multinationalen Konzerne und die Macht der Werbung.