Auch Sylvain, 25, Christines Ältester, war als Baby häufig krank, litt ständig an Malaria, Würmern und Durchfall. Dass ihrem dünnen und schwachen Kind Obst helfen könnte, wusste die junge Mutter da-mals nicht. Früchte kannte sie zwar, „Orangen hingen ja viele am Baum“. Aber wie wichtig diese Lebensmittel für die Gesundheit sind, ahnte sie nicht. Ganz im Gegenteil: Gemüse und Obst seien etwas für Weichlinge, lästerten die Alten. „Schlimmer als Hundefutter", erinnert sich Christine.
Wie schwer es ist, Essgewohnheiten zu ändern, erlebt auch Innocent Simpunga täglich. „Die Leute davon zu überzeugen, Gemüse und Obst anzubauen, ist das eine. Sie dazu zu bringen, das Geernte-te auch zu essen und nicht nur auf dem Markt zu verkaufen, das andere.“ Auf Widerstand und Unverständnis stößt er immer wieder. Weil es lange anders war, glaubt Innocent, und weil es einen Mentalitätswandel erfordert. Deswegen kochen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von CSC in den Kursen mit den Teilnehmenden. Bringen ihnen bei, wie man etwa Isogi, ein einheimisches Gemüse – reich an Eisen, aber bitter im Geschmack – so kocht, dass es schmeckt. „Wir zeigen allen, die zweifeln, dass es geht“, sagt Innocent. „Und wir sagen ihnen: Probiere es doch erst einmal.“