Startseite Archiv Nachricht vom 13. Dezember 2019

Konfirmanden sammeln für Brot für die Welt und für ein Vermisstenprojekt in Mexiko

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Osterode am Harz. Eine Gruppe Studenten macht sich auf den Weg, um in Mexiko City gegen schlechte Arbeitsbedingungen für Lehrer zu demonstrieren. Sie werden jedoch gestoppt und ohne Vorwarnung beschossen – auch mit Gewehren eines deutschen Herstellers. Sechs junge Menschen werden dabei getötet, 25 teils schwer verletzt, von 43 von ihnen aber fehlt bis heute jede Spur.

Diese 43 Studenten sind nur ein Bruchteil von mehr als 40 000 Menschen, die in Mexiko als vermisst gelten. Ihre Angehörigen suchen nach wie vor verzweifelt nach ihnen, ohne jegliche Unterstützung der Behörden. Hilfe erhalten sie von einer Organisation, die von Brot für die Welt unterstützt wird. Sie hilft dabei, in der Wüste nach den Leichen der Vermissten zu graben und bietet den Angehörigen psychologische Hilfe.

Dieses Projekt macht deutlich, dass es bei Brot für die Welt eben nicht nur um Brot bzw. Ernährungssicherung geht, sondern ganz groß gedacht um die Achtung der Menschenrechte, die Sicherung des Friedens und die Bewahrung der Schöpfung. Seit 60 Jahren sind die evangelischen Kirchen mit ihrem Hilfswerk aktiv, weltweit und nach wie vor brandaktuell.

Wenn Konfirmanden und Helfer vor der Aegidienkirche in Osterode selbstgebackenes Brot verkaufen, wirkt es auf den ersten Blick vielleicht beschaulich. Ebenso, wenn sich im Sommer Menschen des Jahrgangs 1959 vor dem Brot für die Welt-Mobil versammelten, um das Jubiläum zu feiern. Doch beim diesjährigen Brotverkauf kamen allein an den ersten zwei Adventssamstagen fast 2000 Euro zusammen, am dritten Adventssamstag wird wohl noch einige dazukommen und dann ist das schließlich nur ein Projekt von zahlreichen weiteren in anderen Kirchenkreisen.

Insgesamt zeigt sich also, was der christliche Gedanke des Spendens und, dass uns all diese Dinge durchaus etwas angehen, bewirken kann. Das immerhin seit 60 Jahren und für Projekte in mehr als 90 Ländern weltweit, wo Menschen auf Hilfen von außen angewiesen sind. Zu den Spenden kommen noch staatliche und kirchliche Mittel, von denen mehr als 90 Prozent direkt in die Projektarbeit fließen, also abzüglich der Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung. Im Jahr 2018 konnten so 726 neue Projekte mit etwa 263 Millionen Euro unterstützt werden.

So groß das aber nun klingen mag, so persönlich ist es letztlich. Für das Projekt in Mexiko sollen unter anderem Benzin, Essen und Wasser für eine Suchaktion im Wert von 185 Euro, Schaufeln im Wert von 110 Euro und Kits für DNA-Proben im Wert von 60 Euro angeschafft werden. Dabei hilft also jede noch so kleine Spende, natürlich auch die aus dem Harzer Land.

Die 43 verschwundenen Studenten gelten übrigens offiziell inzwischen nicht mehr als vermisst. Einige Monate nach ihrem mysteriösen Verschwinden erklärten die Behörden, die lokale Polizei habe sie damals einem Drogenkartell übergeben, weil sie angeblich Heroin schmuggelten. Die Verbrecher hätten sie dann getötet und die Leichen eingeäschert. Beweise für diese Behauptung gibt es nicht, eine DNA-Analyse zeigte, dass die angeblich verbrannten sterblichen Überreste nicht von den Studenten stammten. Ihre Familien suchen bis heute nach der Wahrheit und auch nach ihren Kindern.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land