Landeskirche gibt weitere 3,5 Millionen Euro für Flüchtlingsarbeit
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Hannover. Die hannoversche Landeskirche will die Arbeit mit geflüchteten Menschen in den beiden kommenden Jahren erneut mit mehr als 3,5 Millionen Euro unterstützen. Gerade weil sich das gesellschaftliche Klima mit Blick auf Flüchtlinge verändert habe, müsse diese Arbeit weitergehen, sagte der Vorsitzende des zentralen Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, am Dienstag in Hannover zum Auftakt der evangelischen Herbstsynode. "Machen wir uns nichts vor: Sie wird auch über 2020 hinaus notwendig sein."
Konkret gehe es dabei um Hilfen in vielfältiger Form: von Sachmitteln für die Integrationsarbeit bis hin zu zusätzlichem Personal. Wichtig sei auch die Fürsprache für diese Menschen im öffentlichen Raum. Das gesellschaftliche Klima für die Flüchtlingshelfer sei rauer geworden, sagte Surborg vor dem Kirchenparlament. Die Aufgabe, Menschen zu integrieren, gerate immer stärker ins politische Fahrwasser.
Wer Flüchtlinge unterstütze, müsse sich bei Diskussionsveranstaltungen und vor allem in der digitalen Welt inzwischen Frechheiten, Kritik und Beleidigungen anhören. "In diesem rauen Klima agieren wir und werden es weiter tun", unterstrich Surborg. Dies gehöre zum Auftrag der Kirche.
Für 2019 will die Landeskirche zwei Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit geben, für 2020 weitere 1,5 Millionen. Hinzu kommen gezielte Mittel für Bildungsprojekte. Bereits in den vergangenen Jahren habe die Landeskirche einen deutlichen zweistelligen Millionenbetrag für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung gestellt, erläuterte Surborg.
Evangelische Bildungszentren hätten niedrigschwellige Angebote und Freizeiten zur Sprach- und Alltagsunterstützung sowie Begegnungscafés entwickelt. Evangelische Schulen hätten Lehrkräfte für Sprachförderkurse eingestellt. Zudem gebe es kirchliche Initiativen zur beruflichen Ausbildung von Geflüchteten und zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt. Projekte in Entwicklungsländern trügen gleichzeitig dazu bei, die Fluchtursachen zu bekämpfen.
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern in 1.248 Gemeinden zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee die größte evangelische Landeskirche in Deutschland. Die Synode tagt noch bis zum Freitag im hannoverschen Henriettenstift.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen