Startseite Archiv Nachricht vom 24. November 2018

Braunschweigische Synode beschließt Doppelhaushalt

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Goslar. Das Kirchenparlament der braunschweigischen Landeskirche hat am Freitag einstimmig einen doppelten Haushaltsplan in Höhe von 110 Millionen Euro für 2019 und 113 Millionen Euro für 2020 beschlossen. Die Landeskirche rechnet im kommenden Jahr mit Mehreinnahmen von 13,1 Millionen Euro, hauptsächlich aus der Kirchensteuer, wie Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer am Freitag vor dem in Goslar tagenden Kirchenparlament erläuterte. Für 2020 sind Mehreinnahmen von 15,8 Millionen Euro eingeplant.

Die gute Einnahmesituation sei kurzfristig erfreulich. Langfristig zeichne sich aber ein unerfreuliches Bild ab, betonte der Oberlandeskirchenrat: "Offenbar ist das Wachstum der Bruttolöhne in unserer Region so hoch, dass die negativen Auswirkungen der Kirchenaustritte überkompensiert werden." Es sei jedoch klar abzusehen, dass die gute Einnahmesituation nicht von Dauer sei.

Maßgeblichen Anteil am Haushalt haben die Kirchensteuer-Einnahmen, die 2017 bei rund 88 Millionen Euro lagen. "In diesem Jahr werden wir deutlich darüber liegen", sagte Mayer. Er rechne damit, dass die Landeskirche im Jahr 2019 mehr als 91 Millionen Euro und 2020 etwa 94 Millionen Euro einnehmen werde.

Die Landeskirche werde die Einnahmen insbesondere für Investitionen in die Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien nutzen. Ebenso sollten Ausgaben für Bildungsangebote und Diakonie erhöht werden. Darüber hinaus werde es der Landeskirche voraussichtlich gelingen, die Versorgung von Ruheständler vollständig abzusichern. Dazu sollen insgesamt 11,4 Millionen Euro in Rücklagen überführt werden. "Wir gehören damit zu den ersten Landeskirchen, die ihre Versorgungslücke in diesem Bereich schließen können", erläuterte Meyer.

Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Sebastian Ebel, nannte den Haushaltsplan einen realistischen und keineswegs pessimistischen Ansatz. "Damit wollen wir wieder Spielräume nutzen, um mit der kirchlichen Arbeit näher an die Menschen zu kommen."

Die Entscheidung über den möglichen Umbau des Theologischen Zentrums in der Braunschweiger Innenstadt zu einem Bildungs- und Tagungszentrum verzögert sich erneut. Nach wie vor seien die Verhandlungen zwischen der evangelischen Landeskirche und den beiden Eigentümern, der örtlichen Kirchengemeinde St. Ulrici Brüdern und dem Kirchenverband Braunschweig, nicht abgeschlossen, sagte der Projektbeauftragte Hans-Peter Hoppe am Freitag dem epd bei der Tagung des Kirchenparlaments in Goslar.

Ein möglicher Umbau könne derzeitigen Schätzungen zufolge bis zu zehn Millionen Euro kosten. Weil die Landeskirche die Baulast für die Gebäude trage, müsse sie in Zukunft aber sowieso mit knapp fünf Millionen Euro Sanierungskosten rechnen, sagte Hoppe.

Landesbischof Meyns sagte vor der Synode, er hoffe, dass es bald gelinge, die "nicht ganz unkomplizierten Eigentumsverhältnisse" zu klären, um mit den Plänen weiterzukommen. Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer stellte insgesamt acht Varianten zu den zukünftigen Eigentumsverhältnissen vor. Ein Gutachter sei damit beauftragt, sechs der Varianten zu prüfen. Die Ergebnisse werden bis Ende Dezember erwartet.

Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass sich unterschiedliche Bildungsträger wie die Evangelische Erwachsenenbildung und der Arbeitsbereich für Religions- und Medienpädagogik in einem Haus zusammenfinden und für sie und auch für die Landessynode Tagungskapazitäten geschaffen werden. Hoppe betonte, eine Investition in die kirchliche Bildungsarbeit sei auch angesichts sinkender Mitgliederzahlen zukunftsorientiert und könnte über die Grenzen der Landeskirche hinaus beispielhaft sein.

Im Theologischen Zentrum werden derzeit Menschen aus- und fortgebildet, die beruflich oder ehrenamtlich in den Kirchengemeinden tätig sind. Außerdem beherbergt es das sogenannte Atelier Sprache und die Evangelische Akademie Abt Jerusalem mit Seminar- und Tagungsräumen.