Startseite Archiv Nachricht vom 12. November 2018

Kirchenkreis Rotenburg: Dr. Michael Blömer als Superintendent eingeführt

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Rotenburg. Nach sieben Monaten Vakanz hat der Kirchenkreis Rotenburg jetzt wieder einen Superintendenten. Dr. Michael Blömer wurde in einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtkirche Rotenburg offiziell in sein Amt eingeführt.

In seiner Ansprache lobte Landessuperintendent Hans Christian Brandy den in Uelzen aufgewachsenen 52-Jährigen. Er habe in seinem Amt als Pastor der Kirchengemeinde Fredenbeck vieles angeregt und mitgestaltet. Besonders am Herzen lagen ihm dabei das Entwickeln und Anbieten unterschiedlicher Gottesdienstformen. „Ich finde das mustergültig“, sagte Brandy.

Blömer werde auch in seinem neuen Amt als Superintendent weiterhin seine Fähigkeiten und Talente im Bereich Gottesdienst und Seelsorge einsetzen können und müssen. „Der Superintendent ist nicht einfach nur ein Kirchenkreis-Manager“, erklärte Brandy. Zu seinen Aufgaben gehörten zwar auch die Verantwortung für die Finanz- und Stellenplanung und das Personal sowie die Begleitung der Kirchenregionen und der Kirchenorgane im Kirchenkreis. Aber ein Superintendent müsse auch dafür sorgen, Prozesse auf den Weg zu bringen, um Kirche zukunftsfähig zu halten. „Es hat in Rotenburg eine gute Tradition, Themen frühzeitig zu erkennen und aufzugreifen“, sagte Brandy und nannte die Etablierung von Fundraising und die frühe Auseinandersetzung mit Gemeindeinnovation als Beispiele.

Blömer kennt die benachbarten Kirchenkreise um Rotenburg bereits gut. Er hat nach seinem Studium der Evangelischen Theologie in Hermannsburg und Hamburg ein Vikariat in Harsefeld absolviert. Anschließend promovierte er mit einer Arbeit über Gemeindemanagement und arbeitete unter anderem als Dozent und Religionspädagoge. 1999 wurde er in Zeven zum Pastor ordiniert. 2001 wechselte er in die Kirchengemeinde Fredenbeck.

In seiner Predigt stellte Blömer die Frage: „Wozu brauchen wir eigentlich Kirche?“ Hier sah er Parallelen zu politischen Parteien wie der SPD und CDU, von denen sich die Menschen zur Zeit auch abwendeten. „Die Parteien fragen sich jetzt: Was macht uns eigentlich aus? Wie können wir unser Profil schärfen?“ Diese Fragen müsse sich auch die Kirche stellen. Blömers Antwort war eine sehr persönliche. Wer die Liebe und die Kraft Gottes spüre, der fühle sich getragen und hätte weniger Angst, auch etwas zu wagen, was er sich sonst nicht zugetraut hätte. Als Beispiel nannte er einen Pastor in Amerika, der sich einem Attentäter in den Weg stellte, ihn umarmte und so an einer Bluttat hinderte. „Gott bewegt ganz konkret etwas in einem Menschen. Das kann man nur persönlich erfahren“, sagte Blömer.

Aber Kirche müsse nicht nur im Privaten, sie müsse auch in die Gesellschaft wirken und sich hinter die Demokratie stellen. „Wir dürfen nicht nur an uns selber denken und müssen teilen von unserem Reichtum.“ Zwar müsse man kein Christ sein, um für demokratische Werte einzutreten, aber jeder Christ müsse für diese Werte einstehen. „Christen sollten diese Demokratie stärken“, sagte Blömer und erinnerte an die friedlichen Demonstrationen in der DDR, die zum Mauerfall führten, und die aus Kirchengemeinden hervorgegangen waren.

Für einen „frohen Blick nach vorn“ sorgte Dr. Matthias Wilke, stellvertretender Superintendent im Kirchenkreis Rotenburg, der zusammen mit zahlreichen Vertretern aus den Kirchengemeinden, von Einrichtungen und Organisationen des Kirchenkreises Rotenburg im Altarraum eine Blume in einen Korb legte. „Das soll Ihnen die Vielfalt des Kirchenkreises zeigen“, sagte Wilke. Und tatsächlich war die Anzahl an Personen, die sich während eines Liedes im Altarraum versammelte, beachtlich.

Beachtlich war auch die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Gleich zwei Posaunenchöre – aus den Kirchengemeinden Scheeßel und Kirchwalsede – hatten sich rechts und links auf der Empore platziert und sorgten für festliche Klänge. Die Stadtkantorei unter der Leitung von Simon Schumacher ließ zudem noch das „Ehre sei dem Vater“ von Felix Mendelssohn Bartoldy erklingen.

Während des anschließenden Empfangs mit zahlreichen Grußworten erklärte Superintendent Blömer seine Pläne für die nächste Zeit. Er werde viele Besuche machen und den Kontakt zu den Menschen suchen, um den Kirchenkreis schnell kennenzulernen. „Bitte kommen auch Sie auf mich zu, wenn Sie ein Anliegen haben“, forderte er die Anwesenden auf.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Rotenburg