Startseite Archiv Nachricht vom 10. November 2018

"Abendmahlsfrage steht exemplarisch für Grenzen der Ökumene"

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Würzburg/Bückeburg. Der lutherische Catholica-Beauftragte Karl-Hinrich Manzke hat die Frage des gemeinsamen Abendsmahls als entscheidend für Fortschritte in der Ökumene bezeichnet. "Diese Debatte steht ganz offensichtlich exemplarisch für die Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung in der Ökumene", sagte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe am Sonnabend in Würzburg. Die Frage der Öffnung der Eucharistie für Protestanten habe in der katholischen Kirche einen Richtungsstreit ausgelöst.

Manzke ist zuständig für den Dialog der lutherischen Kirchen mit den Katholiken in Deutschland. Er berichtete vor der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) über die Fortschritte in der Ökumene-Arbeit.

Die Veröffentlichung der katholischen Orientierungshilfe zur gemeinsamen Eucharistie für gemischtkonfessionelle Paare habe im vergangenen Jahr im Zentrum des Dialogs gestanden, sagte der Bückeburger Bischof. Die Geschichte der Veröffentlichung gleiche einem Krimi.

Das geplante Dokument der katholischen Deutschen Bischofskonferenz zu dieser Frage war vom Vatikan zunächst zurückgehalten worden. Ende Juni hatte der Rat der Bischofskonferenz jedoch beschlossen, das Dokument nicht als Handreichung, sondern als Orientierungshilfe für die katholischen Bischöfe zu veröffentlichen. Nun liegt es in der Entscheidung der einzelnen Bischöfe, die Eucharistie in bestimmten Fällen auch protestantischen Ehepartnern zu öffnen. Eine verbindliche Regelung für alle Diözesen in Deutschland blieb damit aus.

Rund ein Drittel der 27 katholischen Bistümer hätten seither angekündigt, die Vorschläge der Orientierungshilfe umzusetzen, sagte Manzke. Auch wenn die Veröffentlichung als Orientierungshilfe ein Kompromiss sei, sei sie nun in der Welt: "Sie wird Wege und Möglichkeiten eröffnen, wie Ehepartner gemeinsam zum Tisch des Herrn treten können." Insofern sei sie als "entscheidender Schritt" zu bezeichnen.

Manzke ging in seinem Bericht auch auf die Schwächen aus evangelischer Sicht ein. So sei es schmerzlich, dass die Teilnahme am Abendmahl in der evangelischen Kirche für den katholischen Partner weiterhin seitens der katholischen Kirche ausgeschlossen werde.

Die Vertreter der VELKD beenden am Sonnabend ihre Beratungen in Würzburg. Am Sonntag beginnt direkt im Anschluss an ihre Versammlung die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen