Startseite Archiv Nachricht vom 24. Juli 2018

Notfallseelsorger waren beim "Deichbrand"-Festival gefragt

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Nordholz/Kr. Cuxhaven. Beim "Deichbrand"-Festival am letzten Wochenende mit 60.000 Besuchern waren auch Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger rund um die Uhr im Einsatz. In diesem Jahr habe das Festival gleich dramatisch begonnen, sagte der leitende Notfallseelsorger, Pastor Manfred Lea. Eine Besucherin habe kurz nach ihrer Ankunft am Donnerstag telefonisch erfahren, dass ihr Vater Suizid begangen habe. "In solchen Situationen ist das Zuhören unsere wichtigste Aufgabe." Die Seelsorger hätten die Frau zunächst auf dem Festivalgelände in Nordholz bei Cuxhaven betreut und sie schließlich auch zurück zu ihrem Wohnort begleitet.

Bei anderen Einsätzen, zu denen die insgesamt zehn Seelsorger auf dem Festival gerufen wurden, ging es beispielsweise um Liebeskummer oder auch einen Krankenhaus-Aufenthalt nach einer Schlägerei, sagte Lea. "Dann sind die Menschen aus der Spur und sind dankbar, wenn jemand da ist, dem sie erst mal das Herz ausschütten können."

Ein anderer Festival-Besucher habe miterlebt, wie auf dem Gelände eine Gasflasche explodiert sei, sagte der evangelische Pastor, der das Festival bereits zum siebten Mal begleitet. Der Mann habe unter einem leichten Schock gestanden. "Da haben wir uns dieser Person angenommen und sie erst mal wieder runtergeholt." 

Die Notfallseelsorger seien mit ihren violetten Einsatzwesten auf dem Festival-Gelände immer gut zu erkennen. Oft entstünden zudem ganz von allein seelsorgerliche Gespräche beispielsweise über schwierige Elternhäuser oder Probleme in der Lehre, sagte der Theologe. "Man trennt sich dann nach einer halben Stunde oder Stunde und hat das Gefühl, dem Menschen hat es gut getan." Dabei spiele die Anonymität von beiden Seiten eine wichtige Rolle und ermutige die Menschen, mit den Seelsorgern zu reden.

Das 14. "Deichbrand"-Festival fand vom 19. bis zum 22. Juli auf dem Seeflughafen in Nordholz statt. Dabei traten unter anderem Musikgruppen wie "Die Toten Hosen" und die amerikanische Rock-Band "The Killers" auf.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen