Startseite Archiv Nachricht vom 09. Juli 2018

Friedensaktionstag - Kirchenvertreter fordern "Ja" zum Atomwaffenverbotsvertrag

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Bremen/Büchel. Der Bremer Theologe Renke Brahms hat an die Bundesregierung appelliert, sich dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag anzuschließen. Es müsse alles dafür getan werden, dass die letzten Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden, sagte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonnabend in Büchel: "Wir wehren uns gegen ein 'Weiter so' auf dem Weg der atomaren Abschreckung und Aufrüstung durch Modernisierung dieser schrecklichen, unvorstellbar zerstörerischen Massenvernichtungswaffen."  Brahms predigte im Gottesdienst zu einem Aktionstag von Christen am Bundeswehr-Fliegerhorst in der Eifel.

Es sei wichtig, die alten Denkmuster der atomaren Abschreckung zu überwinden, sagte Brahms. "Was mit den B- und C-Waffen gelungen ist, muss auch mit den Atomwaffen durchgesetzt werden." Wer sie besitze, mit ihnen drohe oder sie gar einsetze, begehe ein Verbrechen gegen die Menschheit."

Rund 500 Menschen waren dem Aufruf von Aktivisten aus sieben evangelischen Landeskirchen und der katholischen Friedensorganisation Pax Christi gefolgt, um bei dem Aktionstag am Fliegerhorst ihre Stimme für ein Verbot und eine weltweite Ächtung von Atomwaffen zu erheben.

Der frühere deutsche UN-Diplomat Hans Graf Sponeck sagte: "Hier stehen wir, Menschen, die wissen, dass Sicherheit nicht mit Abschreckung durch Waffen, sondern mit Abbau von Waffen der Weg zum Frieden ist." Er forderte die Bundesregierung auf, ihren künftigen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu nutzen, um nach dem Austritt aus der Kernkraft nun auch den "lebenswichtigen Austritt aus der Atombewaffnung" zu erklären, damit Deutschland zu einer atomwaffenfreien Zone werde.

Der frühere Erfurter Probst Heino Falcke, einer der bekanntesten Theologen der evangelischen Kirche der ehemaligen DDR, betonte, "das, was hier auf der Wiese vor dem Fliegerhorst passiert, ist die Zukunftsalternative zu dem, was hinter diesem Kasernenzaun gemacht wird". Was sich derzeit an atomarer Rüstung abzeichne, dem könne nicht widerstandslos zugesehen werden. Auf dem rheinland-pfälzischen Luftwaffenstützpunkt werden noch immer 20 US-amerikanische Atombomben vermutet.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen