Startseite Archiv Nachricht vom 07. Juli 2018

Autobahnkirchen laden zu Aktionstag ein

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Salzgitter/Osnabrück. Zu den Sommerferien veranstalten die meisten der bundesweit 44 Autobahnkirchen am 22. Juli einen speziellen Aktionstag. Um 14 Uhr werde zum "Tag der Autobahnkirchen" an fast allen Kirchen eine Andacht mit Reisesegen gefeiert, teilte ein Sprecher der Versicherer im Raum der Kirchen als Koordinator mit. In Niedersachsen gibt es an drei Standorten Autobahnkirchen. Die meisten gibt es in den südlichen und westlichen alten Bundesländern. Am Tag der Autobahnkirche übertrage das ZDF zudem um 9.30 Uhr einen Fernsehgottesdienst aus der Autobahnkirche Baden-Baden.

Besucher erhielten zum Aktionstag kostenlose Broschüren, beispielsweise mit "Gebeten und Liedern für unterwegs". Auch Christophorus-Schlüssel-Anhänger würden verteilt. Auf den Anhängern aus Holz sei ein Bild des Schutzheiligen der Reisenden und die Aufschrift "Gott behüte Dich auf Deinen Reisen" zu sehen. Urlaub und Freizeit hätten für viele Menschen einen sehr hohen Stellenwert, hieß es. In den Kirchen könnten die Besucher Momente der Entspannung und Besinnung erleben. Mehr als eine Million Menschen nutzten jährlich dieses Angebot.

In Niedersachsen wurde mit der Autobahnkapelle Dammer Berge an der A1 bei Osnabrück den Angaben zufolge 1970 die erste ökumenische Autobahnkirche eingeweiht. Als einmalig gelten auch die beiden Kirchen an der A7 in Grasdorf bei Salzgitter: Im Abstand von etwa 300 Metern stehen Reisenden die Türen von je einer evangelischen und einer katholischen Kirche offen. Im Emsland lädt die ökumenische Autobahnkapelle an der A 31 zwischen Emden und Bottrop zum Verweilen ein.

Autobahnkirchen sind eine deutsche Erfindung - in anderen Ländern sind sie weitgehend unbekannt. 1958 wurde bei Adelsried an der A 8 zwischen München und Stuttgart die erste explizit als Autobahnkirche ausgewiesene Kirche "Maria, Schutz der Reisenden" erbaut. Inzwischen gibt es 44 Autobahnkirchen, drei davon in Niedersachsen. Seit den 1980er Jahren koordiniert und fördert die Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen in Kassel den Ausbau des deutschen Autobahnkirchennetzes. 

Die Autobahnkapelle Dammer Berge an der A 1 bei Osnabrück war den Angaben zufolge 1970 die erste ökumenische Autobahnkirche. Als einmalig gelten auch die beiden Kirchen an der A 7 in Grasdorf bei Salzgitter: Im Abstand von etwa 300 Metern stehen Reisenden die Türen von je einer evangelischen und einer katholischen Kirche offen. 

Bundesweit laden 19 evangelische, acht katholische und 17 ökumenische Autobahnkirchen ein. Einheitliche Standards für die Gestaltung und theologische Ausrichtung gibt es nicht. Meistens handelt es sich um niedrigschwellige religiöse Angebote. So dient das Gros der deutschen Autobahnkirchen und -kapellen vor allem als Raum der Stille und des individuellen Gebets. Es gibt aber mancherorts auch regelmäßige Gottesdienste. 

Die Idee von Orten der Ruhe und Besinnung entlang von Reiserouten ist hingegen keine der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wanderern und Pilgern wurden bereits im Mittelalter Andachtsmöglichkeiten in Form von Kapellen und Kreuzen am Wegesrand angeboten. In dieser Tradition sehen sich auch die Autobahnkirchen: Als Gegenpol zu der fortwährend schnelllebigeren Zeit wollen sie Orte sein, an denen Menschen auf der Suche nach Gott oder sich selbst Ruhe und Besinnung finden.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen