Startseite Archiv Nachricht vom 01. Februar 2018

Nord-Regierungschefs wollen Reformationstag als weiteren Feiertag - Evangelische Kirchen in Niedersachsen begrüßen Vorschlag

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Hannover/Bremen. Die Ministerpräsidenten der norddeutschen Bundesländer haben sich am Donnerstag für die Einführung eines zusätzlichen Feiertages in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ausgesprochen. Bei einer Sondersitzung der Konferenz Norddeutschland (KND) in Berlin empfahlen die Regierungschefs und die Regierungschefin dafür den Reformationstag (31. Oktober). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen begrüßten den Vorstoß der Nordländer.

"Wir hoffen, dass nun die erforderliche Mehrheit im niedersächsischen Landtag erreicht wird und sind gespannt auf die Debatte im Landtag", teilte die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen mit. "Wenn der Reformationstag gesetzlicher Feiertag wird, sehen wir darin eine besondere Aufgabe und Verpflichtung. Wir wollen ihn für die ganze Gesellschaft öffnen." Dabei wollten die Kirchen mit anderen Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Gruppen zusammenarbeiten.

Auch der theologische Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, begrüßte die Empfehlung der Länderchefs. Im vergangenen Jahr des 500. Reformationsjubiläums sei es gelungen, im Dialog mit anderen Religionen und gesellschaftlichen Gruppen Gräben zu überwinden. "Dahinter gehen wir nicht zurück." Brahms sprach sich auch für einen weiteren gesetzlichen Feiertag aus, der ein wichtiges gesellschaftliches Thema ins kollektive Bewusstsein rückt, wie etwa der Holocaust-Gedenktag oder der Tag des Grundgesetzes. "Ich halte das ebenfalls für immens wichtig, doch das müsste dann bundesweit gelten, denn es ist für uns alle von Bedeutung."

Der neue Feiertag in Norddeutschland solle in einem möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens sowohl in den Ländern wie auch über die Ländergrenzen hinweg gefunden werden, hieß es von den Regierungschefs. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Reformationstag bereits ein gesetzlicher Feiertag. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wies darauf hin, dass es in den norddeutschen Bundesländern ein großes Interesse an einer einheitlichen Lösung gebe, die nicht an Ländergrenzen halt mache. Die Diskussion solle nun in Niedersachsen engagiert weitergeführt und möglichst im Sommer abgeschlossen werden.

Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) sagte, in den norddeutschen Bundesländern gebe es ein gemeinsames Interesse an einem zusätzlichen Feiertag. Ein Grund dafür sei das offensichtliche Ungleichgewicht mit Blick auf die Anzahl der Feiertage in Nord- und Süddeutschland. Feiertage seien nicht nur für das gesamtgesellschaftliche, soziale und familiäre Miteinander wichtig, betonte Sieling: "Wir brauchen sie auch als Zeiten für Besinnung und Erholung."

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen