Startseite Archiv Nachricht vom 23. November 2017

Evangelische Theologen erinnern Parteien ans Gemeinwohl

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Hannover/Düsseldorf. Nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche über ein neues Regierungsbündnis haben leitende evangelische Theologen die Parteien ermahnt, das Gemeinwohl im Blick zu behalten. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwoch), das Ausland schaue mit Sorge auf Deutschland, das viel zu verlieren habe. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sagte der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Mittwoch): "Wir brauchen verantwortungsvolle Politikerinnen und Politiker, die sich demütig ihrer Aufgabe stellen, dieses Land zu regieren.

Der Bischof zitierte aus dem biblischen Brief an die christliche Gemeinde in Philippi: "Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient." Diese Sätze hätten auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren, unterstrich Meister.

Bedford-Strohm betonte, dass eine hart erarbeitete politische Kultur von Stabilität und Verlässlichkeit auf dem Spiel stehe. Die kommenden Wochen seien richtungsweisend: "Wo kurzfristiges Taktieren und populistische Zuspitzungen das letzte Wort haben, nimmt die politische Kultur Schaden."

Es gehe auch um internationale Verantwortung. "Ich schließe alle politisch Handelnden in meine Fürbitte ein", sagte Bedford-Strohm. Die wochenlangen Sondierungen für eine Jamaika-Koalition waren in der Nacht zum Montag von der FDP abgebrochen worden.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen