Startseite Archiv Nachricht vom 29. Oktober 2017

SPD und CDU in Niedersachsen sind für weiteren Feiertag

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Hannover. In Niedersachsen ist die Diskussion um einen weiteren Feiertag neu entbrannt. Während CDU und SPD einen entsprechenden Vorstoß starteten, sprachen sich die Unternehmverbände des Bundeslandes dagegen aus.

Union und Sozialdemokraten favorisieren den Reformationstag als zusätzlichen Feiertag, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Sonnabend) berichtete. Beide Parteien beraten zurzeit über die Bildung einer Großen Koalition für das Land.

"Ich plädiere sehr dafür, dass wir den Reformationstag nicht nur im Jubiläumsjahr, sondern dauerhaft zu einem Feiertag machen", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Er wolle das Thema in den Koalitionsverhandlungen, aber auch mit allen anderen im Landtag vertretenen Parteien und den Religionsgemeinschaften besprechen.

CDU-Landeschef Bernd Althusmann äußerte die Hoffnung auf Gespräche mit den Kirchen und der Wirtschaft über die Feiertagssituation. Niedersachsen habe im Vergleich mit den süddeutschen Ländern sehr wenige Feiertage. In Niedersachsen gebe es neun, in Bayern dagegen 13 gesetzliche Feiertage.

Die Unternehmverbände Niedersachsen lehnen einen weiteren Feiertag hingegen strikt ab. Er schade dem Bundesland und koste allein die niedersächsische Metall- und Elektroindustrie mehr als 80 Millionen Euro, sagte der Hauptgeschäftsführer der Verbände, Volker Müller, am Sonnabend dem NDR. Seiner Ansicht nach gibt es in Niedersachsen bereits genug Feiertage.

Weil hatte den Reformationstag als zusätzlichen Feiertag schon früher ins Gespräch gebracht. Auch die evangelischen Kirchenvertreter in Niedersachsen und Bremen haben sich immer wieder für einen dauerhaften Feiertag ausgesprochen. Bei den anderen Religionsgemeinschaften in Niedersachsen stößt die Initiative auf ein geteiltes Echo. Die Katholiken befürworten eher den Buß- und Bettag als Feiertag, die jüdischen Gemeinden lehnen den Reformationstag mit Hinweis auf Martin Luthers Judenfeindlichkeit ab.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen