Startseite Archiv Nachricht vom 23. Oktober 2017

Landesbischof Meister predigt im syrischen Homs

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Homs. „Warum sind Sie nach Homs gefahren, werden mich Journalisten vielleicht fragen, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. Und ich werde antworten: Weil die Kirchengemeinde in Homs Teil unserer christlichen Familie ist und bleiben wird. In Jesus Christus werden wir über Grenzen hinweg eine Familie Gottes“, sagte Landesbischof Ralf Meister bei seiner Predigt in der evangelischen Gemeinde im syrischen Homs am gestrigen Sonntag (22. Oktober 2017).

Über 120 Menschen waren zu dem Gottesdienst gekommen, den der Landesbischof gemeinsam mit dem Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks, Enno Haaks, und dem Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Homs, Mofid Karajili, feierte. Meister überbrachte in dem Abendmahlsgottesdienst die Grüße der Hannoverschen Landeskirche und betonte die Verbundenheit der Christinnen und Christen in aller Welt: "Wenn wir zusammenkommen, singen oder beten in unterschiedlichen Sprachen und unter ganz unterschiedlichen Umständen, dann fühlen wir, dass wir eins sind in Gott."

Bereits am Samstag war Landesbischof Meister in Homs eingetroffen und hatte sich selbst ein Bild von der vom Krieg stark betroffenen Stadt gemacht. Viele Häuser sind zerstört, ebenso Moscheen und Kirchen. Mittlerweile ist ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner nach Homs zurückgekehrt und ist bemüht, sich in den vom Einsturz bedrohten oder nahezu unbewohnbaren Häusern wieder eine Existenz aufzubauen. "In der Altstadt versuchen Menschen, Normalität - was auch immer das sein kann - wieder zu gewinnen", beschreibt Enno Haaks seine Eindrücke vom Besuch in der Stadt.

Mitten in der Altstadt vom Homs leitet Pfarrer Mofid Karajili seine evangelische Gemeinde, die noch ca. 500 Mitglieder hat. 100 von ihnen besuchen in der Regel den Sonntagsgottesdienst. Direkt neben der Kirche liegt eine zerstörte Moschee und eine zerstörte Schule. Inzwischen ist die Kirche ein Hoffnungsort inmitten der Ruinen: "Ich glaube, dass es Sinn macht, hier zu sein. Ich will bleiben und Hoffnung säen! Und: Das geht", sagt Mofid Karajili. Und er betont wie wichtig die Unterstützung aus dem Ausland ist, sowohl die materielle als aus geistliche Hilfe. "Wir brauchen eure Gebete und eure Solidarität!"

Enno Haaks/Pressestelle der Landeskirche