Startseite Archiv Nachricht vom 27. Februar 2016

Landessuperintendent Klahr: Offene Kirchen lassen Urlauber zur Ruhe kommen

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epd-Gespräch: Jörg Nielsen

Emden (epd). Der Emder Regionalbischof Detlef Klahr hat sich für eine enge Zusammenarbeit von Kirche und Tourismus ausgesprochen. "Die Gäste in unserer Region suchen vor allem Ruhe vom hektischen Alltag", sagte der Landessuperintendent des evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Und das können wir ihnen mit unseren schönen Kirchen bieten."

Klahr verwies auf die alten Kirchen, die auch in den Augen von Touristikexperten "wahre Schätze" seien. Das seien zum einen die oft jahrhundertealten Bauten, zum anderen geschichtliche Reste kirchlichen Lebens, wie etwa die Klosterstätte Ihlow. Sie erinnert in einem Wald südlich von Aurich an die 1529 zerstörte Zisterzienserabtei "Schola Dei" (Schule Gottes). Die bundesweit einzigartige Konstruktion aus Stahl und Holz bildet den Umriss der ehemaligen Klosterkirche nach.

Zu den Kirchen gehöre auch die reiche Orgelkultur in der Region, sagte Klahr. "Wir bieten eigene Konzerte an und stellen unsere Kirche für Konzerte anderer Anbieter zur Verfügung." Die Touristiker hätten längst erkannt, das viele Urlauber ihre Ferienorte auch nach den musikalischen Angeboten aussuchten.

Allein in der hannoverschen Landeskirche gebe es knapp 300 Kirchen mit dem Signet "verlässlich geöffnete Kirche", sagte Klahr. Doch seien diese Kirche nicht bloß für Besucher geöffnet. "Es sind immer Menschen ansprechbar, die über die Kirche und ihre Besonderheiten, aber auch über ihren Glauben Auskunft geben können."

Das Angebot der offenen Kirchen sei eine niedrigschwellige Form der Verkündigung des Evangeliums, sagte der Regionalbischof. Oft kämen Urlauber in den Ferien erstmals seit Jahren wieder in Kontakt mit der Kirche und dem eigenen Glauben. "Selbst wenn die Menschen sich nur kurz setzen, den Raum auf sich wirken lassen und vielleicht ein stilles Gebet sprechen, ist es gut." Oft entwickelten sich aus solchen Situationen intensive Gespräche mit den ehrenamtlichen Kirchenführern.

Möglich sei dieses Angebot nur dank der zahlreichen freiwilligen Helfern und Helferinnen, unterstrich Klahr. Für die Gemeinden sei das Signet der "verlässlich geöffneten Kirche" Ansporn und Herausforderung zugleich. "Ohne diese Menschen könnten wir keine christlichen Gastgeber sein."

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