Hannover (epd). Niedersachsens größte Glocke, die "Christusglocke" der hannoverschen Marktkirche, kann vorerst nicht mehr läuten. Der rund 350 Kilogramm schwere Glockenklöppel aus Stahl ist kurz unter der Aufhängung gebrochen und zu Boden gestürzt, sagte Marktkirchen-Pastorin Hanna Kreisel-Liebermann am Montag dem epd. Die auf ein tiefes, dunkles "e" gestimmte Bronzeglocke selbst wiegt mit 10,3 Tonnen etwa so viel wie zehn kleinere Autos. Sie hat einen Durchmesser von zweieinhalb Metern.
Im Glockenstuhl brach beim Absturz des Klöppels nach Angaben des Sachverständigen Andreas Philipp eine dicke Holzbohle auf dem Boden. Der Schaden wurde bereits im Sommer von einer Kirchenführerin entdeckt. Die Marktkirche will die Glocke nun für rund 14.000 Euro reparieren lassen.
Im 98 Meter hohen Turm der evangelischen Marktkirche, der größten Kirche in der Landeshauptstadt, hängen insgesamt 14 Glocken, davon elf schwingende Läuteglocken sowie drei Schlagglocken, die mit Hämmern angeschlagen werden, um die Zeit anzuzeigen. Die 1960 eingeweihte Christusglocke oder Friedensglocke ist die größte unter ihnen.
Sie bildet das Fundament des vollen Geläuts. Allein läutet sie unter anderem am Karfreitag, am Buß- und Bettag, zum Kriegsgedenken, bei Trauerveranstaltungen sowie in der Passionszeit und bei der Aufführung von Requiems in der Kirche.
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