Hannover (epd). An die evangelische Theologin Hilde Schneider wird von Montag an in Hannover mit einem Stolperstein erinnert. Die Protestantin jüdischer Herkunft begann 1934 ihre Ausbildung zur Diakonisse in der Henriettenstiftung, teilten die Diakonischen Dienste Hannover am Freitag mit. Doch die Verantwortlichen verhinderten nicht, dass sie 1941 ins lettische Riga deportiert wurde. Schneider überlebte vier Jahre im Konzentrationslager und arbeitete nach dem Krieg als Pastorin in Frankfurt/Main. 2008 ist sie gestorben, sie wurde auf eigenen Wunsch auf dem Friedhof der Henriettenstiftung begraben.
Hilde Schneider ist eines von insgesamt 15 NS-Opfern, die in diesem Jahr in Hannover einen "Stolperstein" bekommen. Mit den neuen Messingplatten an sieben Straßen will die Stadt an Menschen erinnern, die vom NS-Regime aus ihren Häusern vertrieben wurden. Die Platten in der Größe von Pflastersteinen werden am letzten selbst gewählten Wohn- oder Arbeitsort der Verfolgten verlegt, wie die Stadt mitteilte. Auf einer Messingplatte im Fußweg sind Name, Geburtsjahr und die Umstände des Todes vermerkt. Seit 2007 werden die Erinnerungssteine von dem Kölner Künstler Gunter Demnig ins Straßenpflaster eingelassen. Mit den neuen "Stolpersteinen" steigt die Zahl in Hannover auf über 300 Stück.
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Tagung "Angekommen! Der lange Weg der Frauen ins Pfarramt
Unter dem Titel "Angekommen! Der lange Weg der Frauen ins Pfarramt" veranstaltet die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers in Kooperation mit dem Konvent Evangelischer Theologinnen in der Landeskirche eine Tagung in der Akademie Loccum vom 1. bis 2. November 2014.
Historische Rückblicke, theologische Impulse, Workshops und Zukunftsfragen gehören zum Programm. Am Samstagabend, 1. November, findet ein öffentlicher Gottesdienst in der Klosterkirche Loccum statt. Im Rahmen der Tagung wird die Ausstellung "Angekommen! Der lange Weg der Frauen ins Pfarramt" eröffnet. Die Wanderausstellung wird zunächst in Loccum und ab Jahresanfang 2015 in Hannovers Marktkirche und an weiteren Orten in der Landeskirche zu sehen sein. Gemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen können die Ausstellung entleihen.