Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat eine Landwirtschaft angemahnt, die auch nachfolgenden Generationen fruchtbare Böden sichert. "Jeder Landraub, jede Ausnutzung des Bodens für kurzfristige Erträge, jede dauerhafte Schädigung des Bodens sind zu verurteilen", sagte er am Mittwoch in Hannover. Bei einem Erntedankempfang, zu dem der niedersächsische Landwirtschaftsministers Christian Meyer (Grüne) erstmals eingeladen hatte, dankte Meister zugleich Landwirten für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
"Wenn wir Gott als den Schöpfer dieser Erde glauben und ihn als Eigentümer respektieren, dann müssen wir auch anerkennen, dass die Natur als sein Eigentum respektiert wird." Der Mensch habe eine herausgehobene Verantwort dafür, seine Mitwelt zu bewahren, sagte der evangelische Bischof vor rund 100 Vertretern aus der Landwirtschaft, von Politik und Kirche.
Minister Christian Meyer sagte, das Erntedankfest bedeute eine besondere Wertschätzung für die Landwirte. Die Landwirtschaft habe über die Versorgung mit Nahrungsmitteln hinaus wichtige gesellschaftliche Funktionen zum Beispiel im Tier-, Umwelt- und Klimaschutz. "Landwirtschaft wird deshalb auch an den ethischen Vorstellungen der Gesellschaft gemessen."
Sein Ministerium arbeite an zukunftsfähigen Lösungen für eine artgerechte Tierhaltung, für eine umweltgerechte Landbewirtschaftung und für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung. "Nicht nebeneinander, sondern miteinander wird es uns gelingen, eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft in Niedersachsen zu etablieren."
Erstmals ehrte Meyer Betriebe mit dem mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Niedersächsischen Nachhaltigkeitspreis Landwirtschaft. Die Auszeichnung teilen sich der konventionell wirtschaftende Familienbetrieb Bruning in Bramsche und der Biohof Bakenhus im ostfriesischen Großenkneten. Sie verbinden nach dem Urteil einer Fachjury beispielhaft Umweltverträglichkeit mit Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung.
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