Diakonie fordert mehr Hilfen für Familien mit Kindern

Nachricht 03. September 2014

Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen hat eine familienfreundlichere Politik in Deutschland gefordert. "Kinder sind noch immer ein Armutsrisiko in unserem reichen Land", kritisierte Cornelius Hahn vom Vorstand des Diakonischen Werkes in Niedersachsen am Donnerstag in Hannover. Das Armutsrisiko bei Familien mit drei und mehr Kindern liege dreimal so hoch wie bei den Kinderlosen, sagte Hahn anlässlich der landesweiten Woche der Diakonie, die unter dem Thema "Wir sind Familie" an diesem Sonntag beginnt.

Von den rund 240.000 Alleinerziehenden in Niedersachsen seien sogar 44 Prozent in Gefahr, in Armut abzurutschen, mahnte Hahn. Als einkommensarm gelten Haushalte, wenn ihr Einkommen maximal 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt.

Bundesweit erzögen mehr als eine Millionen zumeist Frauen ihre Kinder allein, erläuterte Hahn. Trotz guter beruflicher Qualifikation seien sie oft auf finanzielle Aufstockung vom Staat angewiesen. Experten hätten längst bestätigt, dass der Ausbau von Krippen und Kindertagesstätten diesen Menschen helfe, betonte er. Das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder nicht in eine Tagesstätte schicken, sei dagegen der falsche Ansatz.

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