Zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit erinnert an Mauerfall vor 25 Jahren

Nachricht 01. September 2014

Ökumenischer Gottesdienst ist Auftakt der Feierlichkeiten

Hannover (epd). Mit einer bundesweit zentralen Feier unter dem Motto "Vereint in Vielfalt" soll in Hannover am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) an den Mauerfall vor 25 Jahren erinnert werden. Bei dem Fest solle auf die friedliche Revolution der Bürgerrechtler in der damaligen DDR zurückgeblickt werden, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag in Hannover. Sie habe die Grenzöffnung erst ermöglicht. An den Feierlichkeiten werden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck teilnehmen.

Zum Auftakt wird ein ökumenischer Gottesdienst in der Marktkirche gehalten, der am 3. Oktober ab 10 Uhr auch im ZDF übertragen wird. Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Ralf Meister aus Hannover, und der Hildesheimer katholische Bischof Norbert Trelle gestalten die Feier den Angaben zufolge gemeinsam. Erstmals seien auch Vertreter anderer Religionen, wie der jüdische Landesrabbiner Jonah Sievers und Avni Altiner vom islamischen Landesverband Schura beteiligt, sagte Weil. "Dieser Tag soll zeigen, wie groß die Gemeinsamkeit ist."

Zu einem anschließenden Festakt mit 1.500 geladenen Gästen seien auch 100 Bürger aus der Partnerstadt Leipzig eingeladen worden, die sich damals an den friedlichen Demonstrationen beteiligt hätten, betonte der Politiker. Zu den geladenen Gästen zählen außerdem der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maiziere (CDU). Zudem soll jedes Bundesland mit einer Bürgerdelegation aus 15 besonders engagierten Menschen vertreten sein.

Zu einem bereits am 2. Oktober beginnenden Bürgerfest am Maschsee der Landeshauptstadt werden rund 500.000 Besucher aus ganz Deutschland erwartet, hieß es. Dort seien alle Bundesländer und Verfassungsorgane mit eigenen Zelten vertreten. Insgesamt gebe es 150 Aussteller und drei Musikbühnen.

Auch die evangelischen Kirchen gestalten ein eigenes Programm unter dem Motto "himmlisch: evangelisch in Niedersachsen", wie die Konföderation mitteilte. Auf einer gemeinsamen Bühne mit dem Landessportbund und dem Hörfunksender Antenne Niedersachsen seien unter anderem Interviews mit Prominenten und Andachten geplant.

Insgesamt koste das Fest rund 4,4 Millionen Euro, hieß es. Niedersachsen beteilige sich mit 2,8 Millionen Euro, 184.000 Euro stammten aus Fördergeldern des Bundes. Die restliche Summe werde von Sponsoren und Spendern getragen. Hauptsponsor mit rund einer Million Euro ist der niedersächsische Autohersteller Volkswagen. Die Feier zum "Tag der deutschen Einheit" gastiert seit 1991 jedes Jahr im Land des jeweils amtierenden Bundesratspräsidenten. Das Fest war zuletzt 1998 in Hannover zu Gast.

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