Papenburg (epd). Der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes, Arend de Vries, hat antisemitische Hetze im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Demonstrationen verurteilt. "So berechtigt die Kritik gegen die Angriffe Israels ist, so sehr sind aber alle Angriffe, alle Verleumdungen und Schmähungen gegen die Juden zu verurteilen", sagte de Vries am Sonntag in einem Gottesdienst auf dem Gelände der Landesgartenschau in Papenburg.
"In unserem Land, das millionenfach schuldig geworden ist am Volk der Juden, darf es keine judenfeindlichen Äußerungen geben", mahnte der leitende evangelische Theologe und fügte hinzu: "Nicht auf der Straße, nicht im Internet, auch nicht in unserem Denken." Die Kirche trete jeder Form von Antisemitismus aufs Schärfste entgegen. Ähnlich äußerte sich am Sonntag in Bremen bei einer Ausstellungseröffnung der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms.
Es sei berechtigt und sicherlich auch nötig, Kritik zu üben an dem Einsatz der israelischen Armee im Gaza-Streifen, führte der Vizepräsident aus. Das gelte insbesondere, wenn Frauen, Kinder und alte Menschen, die sich nicht wehren könnten gegen Bomben und Raketen, getötet würden. "Dann können die Angriffe nicht gut sein, auch wenn sich Israel verteidigen muss gegen die Angriffe der Hamas." Doch das rechtfertige keine antisemitische Hetze.
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