Hannover (epd). Die Mehrheit der Niedersachsen ist evangelisch. Dem Zensus 2011 zufolge gaben von den 7,8 Millionen Einwohnern des Landes fast vier Millionen (51,5 Prozent) an, zur evangelischen Kirche zu gehören, wie das Landesamt für Statistik am Freitag in Hannover mitteilte. Nach der Volksbefragung mit dem Stichtag 9. Mai 2011 gehörten rund zwei Millionen Menschen (25,8 Prozent) keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft an. Dazu zählen neben Konfessionslosen auch Muslime und Hindus. Weniger als ein Fünftel der Befragten (18,3 Prozent) war katholisch - 1,4 Millionen Menschen.
In 30 von 46 Landkreisen und kreisfreien Städten war die Bevölkerung überwiegend evangelisch. Spitzenreiter sind die Kreise Aurich (75,9 Prozent), Wittmund (73,5 Prozent) und Leer (71,2 Prozent). Stark katholisch geprägt waren die Landkreise Emsland (69,2 Prozent), Vechta (67,7 Prozent) und Cloppenburg (61,4 Prozent). Besonders viele Menschen ohne Zugehörigkeit zu einer öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft gab es in Hannover (41,3 Prozent) und im Landkreis Harburg (40,8 Prozent).
Sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche überwog der Anteil der Frauen. Der evangelischen Kirche gehörten 18,8 Prozent mehr Frauen als Männer an, bei den Katholiken waren es 9,9 Prozent. Vorwiegend männlich waren hingegen die Menschen ohne öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaft - dort betrug die Differenz gegenüber den Frauen 21,8 Prozent.
In Niedersachsen bekennen sich nach Schätzungen des Kultusministeriums von 2013 rund 450.000 Menschen zum Islam. Zu den evangelischen Freikirchen zählten am Stichtag des Zensus 97.230 Einwohner und damit 1,3 Prozent der Bevölkerung. 65.790 Menschen (0,9 Prozent) gehörten zu den orthodoxen Kirchen und 5.250 (0,1 Prozent) zu den jüdischen Gemeinden. Weitere 169.820 Niedersachsen (2,2 Prozent) gaben die Zugehörigkeit zu sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften an.
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