Stadthagen (epd). Die evangelischen und katholischen Bischöfe in Niedersachsen wollen in diesem Jahr gemeinsam an das Zweite Vatikanische Konzil vor 50 Jahren erinnern. Für den Herbst planen sie dazu auf Einladung der katholischen Bistümer einen Gedenkgottesdienst, sagte der evangelische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke am Sonnabend in Sülbeck bei Stadthagen vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe.
Im November 1964 habe das Konzil ein bedeutendes Dokument zur Einheit der Kirchen verabschiedet und damit bis heute gültige Grundlagen für das Gespräch mit den evangelischen Kirchen gelegt. Das Zweite Vatikanische Konzil, das von 1962 bis 1965 in Rom tagte, gilt als Reformkonzil der katholischen Kirche.
Die Bischöfe beider Konfessionen kommen in Niedersachsen seit rund 25 Jahren regelmäßig zu Gesprächen zusammen. "Das gibt es in keinem anderen Bundesland, das ist schon etwas Besonderes", unterstrich der schaumburg-lippische Bischof Manzke. Die Treffen hätten viel gegenseitiges Vertrauen entstehen lassen. Sie waren vom früheren evangelischen Landesbischof Horst Hirschler aus Hannover und dem ehemaligen Hildesheimer katholischen Bischof Josef Homeyer begründet worden.
Manzke ist seit April neuer Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Er übernahm in diesem Nebenamt die Nachfolge des braunschweigischen Landesbischofs Friedrich Weber, der Ende April in den Ruhestand ging.
Die Bibel, die Taufe und die Bekenntnisse der Alten Kirche seien Gemeinsamkeiten, die "eine großartige ökumenische Kraft entwickeln können", sagte Manzke. Sie könnten deutlich machen, dass das gemeinsame Band der Christen in verschiedenen Konfessionen stärker sei als das Trennende. Die schaumburg-lippische Landeskirche im nördlichen Landkreis Schaumburg ist mit rund 61.000 Mitgliedern die zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.
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