Diepholz (epd). Landessuperintendent Burghard Krause wünscht sich eine professionellere Arbeit mit Ehrenamtlichen. Kirchen, Vereine und Kommunen vor allem in ländlichen Regionen müssten Freiwillige besser anleiten und ausbilden und ihnen mehr Wertschätzung entgegenbringen, sagte der leitende Geistliche aus Osnabrück am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion in Diepholz: "Freiwillige wollen heutzutage mehr Verantwortung übernehmen."
Der Diepholzer Kreisrat Wolfram van Lessen (CDU) sagte, der Staat werde in Zukunft aufgrund der immer größer werdenden Zahl alter Menschen nicht mehr ein "Füllhorn an Geldern zur Verfügung haben". Deshalb werde ehrenamtliches Engagement immer wichtiger. Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Astrid Schlegel, plädierte dafür, kleine Projekte in einzelnen Ortsteilen zu entwickeln wie Fahrdienste oder Sorgentelefone für alte Menschen.
Polizeidirektor Bernd Kittelmann wies daraufhin, dass auch Jugendliche in solche Diskussionen einbezogen werden müssen. Die Landflucht junger Menschen sei ein Problem. Marlis Winkler von der örtlichen Diakonie warnte, dass es bei allen bereits gut funktionierenden Nachbarschafts- und Hilfssystemen auch Gruppen gebe, die herausfielen, wie etwa Alleinerziehende.
Zu der Veranstaltung in der Diepholzer Michaeliskirche hatte die evangelische Hanns-Lilje-Stiftung führende Vertreter von Diakonie, Vereinen und Politik eingeladen, über die Herausforderungen des demografischen Wandels für die ländliche Region zu diskutieren. Sie war der Auftakt für die Reihe "Stadt, Land, Lust", die im Sommer noch an fünf weiteren Orten in Niedersachsen Station machen wird. Den Abschluss bildet am 14. Oktober ein Treffen von Landesbischof Ralf Meister mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) in Hildesheim.
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen