Appell für Engagement für die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik

Nachricht 04. Dezember 2013

Mit der dringlichen Bitte, beim Auswärtigen Amt, bei der Europäischen Union und den Vereinten Nationen (UN) für die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik einzutreten, hat sich am Montag, 3. Dezember Bischof Martin Schindehütte von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an den Generalsekretär des Weltrats der Kirchen in Genf, Dr. Olaf Fykse-Tveit und den Beauftragten des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Dr. Martin Dutzmann, gewandt.

Schindehütte bezog sich dabei auf ein Treffen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Zentralafrikanischen Republik (EELRCA) mit seinen internationalen Partnerorganisationen Ende November in Garoua Boulai, einer Stadt an der kamerunisch-zentralafrikanischen Grenze.

Dem Appell ist ein Aufruf des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen (ELM) beigefügt, in dem André Golike, der Präsident der EELRCA, mit der Forderung zitiert wird, „dass die internationale Gemeinschaft effektive Maßnahmen im Rahmen der internationalen Schutzverantwortung ergreifen soll, um die Bevölkerung der Zentralafrikanischen Republik zu schützen“.

Auf dieser Grundlage fordert der ELM-Aufruf eine UN-legitimierte Friedensmission mit dem Mandat, Zivilisten zu schützen und Sicherheit wiederherzustellen sowie die Intensivierung der Nothilfemaßnahmen und langfristige Unterstützung des Wiederaufbaus des Landes. Außerdem beklagt das Missionswerk, dass Religionsgemeinschaften manipuliert und gegeneinander ausgespielt werden und fordert einen Versöhnungsprozess zwischen christlichen und muslimischen Bevölkerungsgruppen in der Zentralafrikanischen Republik. Tobias Schäfer, ELM-Referent für Advocacy und Teilnehmer der Konsultation in Garoua Boulai, beklagt in diesem Zusammenhang, dass einige bewaffnete Gruppen die Religionszugehörigkeit missbrauchten, um Konflikte innerhalb von Gemeinschaften zu schüren, die zuvor jahrzehntelang friedlich zusammengelebt hätten.

Dem Appell Schindehüttes ist außerdem ein ausführlicher Bericht beigefügt, in dem Dutzende von grausamen Menschenrechtsverletzungen unter der zentralafrikanischen Bevölkerung aufgelistet sind und von chaotischen Verhältnissen und der akuten Gefahr eines Genozids gesprochen wird. Auch Schäfer betont, dass die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft intensiviert werden müssen, um der humanitären Katastrophe Einhalt zu gebieten. Dabei dürfe auch der Blick für eine dauerhafte Verbesserung der Situation in dem vernachlässigten Land nicht verloren gehen.