Hannover (epd). Mit einem Appell für mehr Demokratie in der Kirche hat am Dienstag in Hannover die Herbstsynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers begonnen. Das Kirchenparlament müsse Entscheidungen treffen können, ohne dass andere Organe der Kirchenleitung von vornherein daran beteiligt seien, sagte Jörn Surborg, einer der führenden Vertreter des 75-köpfigen Parlaments: "Gewaltenteilung dient der Transparenz."
In Deutschlands größter evangelischer Landeskirche mit rund 2,8 Millionen Mitgliedern gibt es fünf kirchenleitende Organe: neben der Synode den Bischof, den Bischofsrat, das Landeskirchenamt und den Kirchensenat. Die Synode ist die Vertretung der rund 1.270 Kirchengemeinden zwischen Ostfriesland und Göttingen. Sie hatte im Frühjahr ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Die Landeskirche denkt derzeit über Reformen ihres Modelles der Kirchenleitung nach.
Bei der Herbsttagung kommt die 24. Landessynode zum letzten Mal zusammen. Die erste Sitzung der neu gewählten 25. Landessynode ist für Februar 2014 geplant. Surborg zeigte sich zufrieden, dass die Wahlbeteiligung gegenüber der vorangegangenen Wahl gestiegen sei. Wahlberechtigt waren Ende September rund 13.800 Kirchenvorsteher, Mitglieder von Kirchenkreistagen sowie Pastorinnen und Pastoren.
Surborg schlug weiter vor, den Beruf des Pfarrers attraktiver zu machen. Pastorinnen und Pastoren sollten künftig ab dem 53. Lebensjahr automatisch in eine höhere Vergütungsstufe rücken, wie dies bereits bis 1997 üblich war. Pfarrer verdienen etwa soviel wie Lehrer - die Kirche fürchtet jedoch einen Nachwuchsmangel. Die hannoversche Landeskirche hat etwa 1.800 Pastorinnen und Pastoren. Sie umfasst drei Viertel Niedersachsens.
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